Barmer: Nur jeder Fünfte über 60 gegen Gürtelrose geimpft

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Eine Gürtelrose kann einen schmerzhaften Hautausschlag verursachen. Eine Impfung bietet einen relativ hohen Schutz. Doch die wird nur selten genutzt.

Nur etwa jeder fünfte Deutsche über 60 ist einer Auswertung der Krankenkasse Barmer zufolge vollständig gegen Gürtelrose (Herpes zoster) geimpft – obwohl es für Menschen in dem Alter eine Impfempfehlung gibt. Das geht aus dem neuen Arzneimittelreport der Barmer hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Ergebnisse beziehen sich auf den Zeitraum von 2019 bis 2023. Für den Report hat die Krankenkasse Daten von Barmer-Versicherten ab 18 Jahren einbezogen. Die Barmer versichert bundesweit rund 8,4 Millionen Menschen.

Dem Barmer-Report zufolge ist die Impfquote bei älteren Patientinnen und Patienten ab 80 Jahren besonders niedrig. Obwohl sie als besonders gefährdet gelten, lag die Impfquote im betrachteten Zeitraum bei nur knapp 16 Prozent, wie die Barmer mitteilte. 

„Impfquote absolut unzureichend“

Die Impfung verringere das Erkrankungsrisiko für Gürtelrose erheblich, sagte Barmer-Vorstandschef Christoph Straub laut Mitteilung. „Die bisherige Impfquote ist jedoch absolut unzureichend.“

Die niedrige Quote kann der Krankenkasse zufolge auch damit zusammenhängen, dass manche Hausärztinnen und Hausärzte die Impfung nicht aktiv anbieten. Deutschlandweit gebe es große Unterschiede zwischen den Praxen. 

Impfung seit 2018 empfohlen

Seit Ende 2018 empfiehlt die Ständige Impfkommission allen Menschen ab 60 die Impfung gegen Gürtelrose. Für bestimmte Risikogruppen wird der Impfstoff schon ab 50 empfohlen. Dazu zählen unter anderem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Grunderkrankungen wie zum Beispiel Diabetes oder Asthma. Für die genannten Personengruppen übernehmen die gesetzlichen Krankenversicherungen die Kosten der Impfung. Der Impfstoff wird zweimal im Abstand von maximal sechs Monaten geimpft.