Bayerns Gesundheitsministerium startet Förderaufruf für KI-Projekte zur Frauengesundheit

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Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach startet einen Förderaufruf für KI-Projekte zur Frauengesundheit.

„Es ist mir wichtig, ein stärkeres Bewusstsein für Frauengesundheit zu schaffen und Prävention und Versorgung nachhaltig zu stärken. Ab sofort können daher beim Bayerischen Gesundheitsministerium innovative digitale Projekte eingereicht werden, die Präventionsmaßnahmen für Frauen oder die medizinische oder pflegerische Versorgung von Frauen durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz weiter verbessern“, erklärte Gerlach am 31. Juli.

Im Rahmen des aktuellen Förderaufrufs wolle man innovative Projektvorschläge entdecken, die unter Einbezug von KI-Technologie die medizinische oder pflegerische Versorgung von Frauen oder Präventionsmaßnahmen für Frauen verbessern. „Unser Ziel ist es, aus den
eingereichten Vorschlägen bis zu drei innovative und passende Projekte in
Bayern auszuwählen und über einen Zeitraum von drei Jahren zu fördern.
Insgesamt stellen wir dafür bis zu neun Millionen Euro zur Verfügung“, so Gerlach.

Die bayerische Gesundheitsministerin ergänzte außerdem: „In der Versorgung von Frauen gibt es immer noch Hürden. Dazu gehören beispielsweise unzureichende oder verzerrte Daten. Denn lange Zeit wurden Frauen in medizinischen Studien gar nicht oder zu wenig
berücksichtigt. Gleichzeitig wissen wir, dass Erkrankungen und Beschwerden bei
Frauen häufig in anderer Form oder mit anderen Symptomen auftreten können
als bei Männern. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind hierfür ein Paradebeispiel.
Dazu kommen gesundheitliche Besonderheiten wie die Wechseljahre,
Risikofaktoren oder Krankheiten, von denen Frauen häufiger oder ausschließlich
betroffen sind. Beispiele sind etwa Osteoporose, Endometriose oder
Gebärmutterhalskrebs.“

Hintergrund

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Frauen, bundesweit und auch im Freistaat. Jährlich erkranken in Bayern zudem mehr als 10.000 Frauen an Brustkrebs, 2.939 Frauen sind im Jahr 2022 daran verstorben. Außerdem hat die Zahl der Endometriose-Diagnosen seit 2019 in Bayern stetig zugenommen. Aktuell werden in Bayern pro Quartal mehr als 30.000 Frauen mit Endometriose behandelt. Zudem gehen mehr Frauen als Männer wegen psychischer Erkrankungen vorzeitig in Rente – und bei 80 Prozent aller Essstörungen, die ambulant behandelt wurden, handelt es sich um Patientinnen.

Projektvorschläge bis zum 23.09.2024 einzureichen

Projektvorschläge und -skizzen können im Rahmen des aktuellen Förderaufrufs auf Grundlage der neuen Gesundheits- und Pflegedigitalisierungsrichtlinie (BayDiGuP) bis spätestens 23.09.2024 bei der mit der Abwicklung beauftragten Bayern Innovativ Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer mbH eingereicht werden.