Beeinflussen hormonelle Verhütungsmittel das Glaukomrisiko?

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Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel anwenden, haben laut einer neuen Untersuchung ein mehr als doppelt so hohes Risiko, an einem Glaukom zu erkranken.

Für ihre Studie zogen die Wissenschaftler die elektronischen Krankenakten von Frauen im Alter von 15 bis 45 Jahren heran. Für den Zeitraum von 2008 bis 2018 entwickelten insgesamt 2366 Frauen ein Glaukom, die mit 9464 Kontrollen verglichen wurden. Die Studeinergebnisse wurden jetzt im British Journal of Clinical Pharmacology veröffentlicht.

Obwohl sich herausstellte, dass gegenwärtige Anwenderinnen hormoneller Kontrazeptiva ein höheres Risiko haben, an einem Glaukom zu erkranken, war ihr Risiko dennoch vergleichsweise gering. Frauen, die in der Vergangenheit hormonelle Kontrazeptiva verwendeten hatten hingegen kein erhöhtes Risiko ein Glaukom zu entwickeln.

Des Weiteren hatten Frauen, die in den letzten zwei Jahren mehr als vier Verschreibungen für hormonelle Kontrazeptiva erhielten, ein höheres Risiko, an einem Glaukom zu erkranken, als Frauen, die diese im gleichen Zeitraum nur ein- oder zweimal verschrieben bekamen.

„Das Glaukomrisiko bei hormonellen Verhütungsmitteln ist gering und sollte Frauen nicht von der Einnahme dieser Medikamente abhalten. Frauen, die hormonelle Verhütungsmittel einnehmen und bei denen visuelle Veränderungen auftreten, sollten diese Symptome allerdings von einem Augenarzt untersuchen lassen“, sagte Mahyar Etminan, PharmD, MSc, von der University of British Columbia in Kanada.