Behandlung von Strahlenwunden mit Hydrogel

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Forschende berichten über ein Hydrogel, das die nährstoffreiche Flüssigkeit zwischen den Zellen nachahmt und die Heilung von durch Strahlung geschädigter Haut beschleunigt.

Die meisten Menschen, die sich wegen Krebs einer Strahlentherapie unterziehen, erleiden strahlenbedingte Hautverletzungen, die Rötungen, Schmerzen, Geschwüre, Nekrosen und Infektionen umfassen können. Es gibt nur wenige Behandlungsmöglichkeiten für diese Wunden, wobei gängige Methoden das Débridement und die hyperbare Oxygenierung sind.

Wundauflagen aus Hydrogelen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da sie leicht anzulegen sind und eine feuchte Umgebung für die Heilung bieten, die dem Körperinneren ähnlich ist. Hydrogele auf Glykopeptidbasis sind besonders vielversprechend: In Labor- und Tierstudien haben die Nanofaserstrukturen das Zellwachstum gefördert und die Zelladhäsion und -migration reguliert. Ein Team unter der Leitung von Jiamin Zhang, Wei Wang, Yumin Zhang und Jianfeng Liu schlug vor, Acetylsalicylsäure (ASS) in ein Hydrogel auf Glykopeptidbasis einzubringen, um einen multifunktionalen Wundverband für strahleninduzierte Hautverletzungen zu schaffen.

In Labortests mit kultivierten Zellen stellten die Forschenden fest, dass das ASS-haltige Hydrogel reaktive Sauerstoffspezies abfing, DNA-Doppelstrangbrüche reparierte und durch Strahleneinwirkung verursachte Entzündungen hemmte, ohne das Zellwachstum zu beeinträchtigen. In Mausmodellen mit strahlenbedingten Hautverletzungen stellten die Forschenden fest, dass die dreiwöchige Behandlung der Wunden mit der Salbe die akuten Verletzungen verringerte und die Heilung beschleunigte. Die Ergebnisse deuten nach Ansicht des Teams darauf hin, dass die Salbe eine einfach zu verabreichende, bedarfsgerechte Behandlungsoption zur Verringerung von Strahlenschäden und zur Förderung der Heilung beim Menschen sein könnte.