Behandlungsergebnisse nach Laryngektomie – Fallzahlen16. August 2019 Foto: ©BillionPhotos.com/Adobe Stock Inwieweit ist die Höhe der Fallzahlen (hier: Laryngektomie) an einer Institution mit den Behandlungsergebnissen assoziiert? Ein aktuelle Studie hat sich der Frage gewidmet. Es bestehe eine Fallzahl-Ergebnis-Assoziation für Operationen bei Kehlkopfkrebs, doch bislang fehle es an Daten, die spezifische chirurgische Prozeduren berücksichtigen, so die Autoren der vorliegenden Studie. Sie identifizierten 45.156 Patienten, die sich in insgesamt 5516 Kliniken Laryngektomien unterziehen mussten; die Höhe der betreffenden Fallzahlen an einer Institution wurde in der Analyse als kategorische Variable abgebildet. Unter multivariater Regressionsanalyse wurde der Zusammenhang zwischen Fallzahlen und Mortalität, Komplikationen, Dauer des Klinikaufenthalts sowie dessen Kosten evaluiert. Nach Eliminierung von Störgrößen ergab sich folgendes Bild: Kliniken, in denen jährlich mehr als 6 Fälle behandelt wurden, waren mit einem niedrigeren Risiko für Komplikationen assoziiert; je höher das „hospital volume“ (Fallzahlen an einer Institution) war, umso geringer war das errechnete Risiko für Komplikationen. Als „high-volume hospitals“ bezeichnete Institutionen (oberstes Quintil mit >28 Fällen per annum) waren mit einem verringerten Risiko für Mortalität (Chancenverhältnis [OR] 0,63; 95 %-Konfidenzintervall [KI] 0,23–0,88), für postoperative chirurgische Komplikationen (OR 0,63; 96 % CI, 0,50 – 0,79) sowie für akute medizinische Komplikationen (OR 0,63; 95 % CI, 0,48 – 0,81) assoziiert. Eine statistisch bedeutsame negative Assoziation ergab sich für Kliniken des obersten Quintils hinsichtlich der durchschnittlichen Dauer des Klinikaufenthalts (-3,7 Tage; 95 %-KI -4,9 – -2,4 Tage) sowie der Kosten des Klinikaufenthalts (-4.777 Dollar; 95 %-KI -9463 – -900 Dollar). Die Studienergebnisse sprechen für eine weitergehende Zentralisierung komplexer Versorgungskonzepte, um Behandlungsergebnisse zu optimieren. (am)
Mehr erfahren zu: "Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen" Weiterlesen nach Anmeldung Neue Studie: weitaus weniger Mikroorganismen in Tumoren als bisher angenommen Ein Forschungsteam der Johns Hopkins University (USA) hat herausgefunden, dass sequenzierte Tumorproben deutlich weniger mikrobielles Erbgut aufweisen, das tatsächlich mit einer bestimmten Krebsart assoziiert ist, als bisher angenommen. Bisherige Ergebnisse […]
Mehr erfahren zu: "KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen" KI in der Medizin: Wie Patienten darüber urteilen Was denken Patienten über Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin? Eine internationale Studie liefert eine Antwort. Zentrales Ergebnis: Je schlechter der eigene Gesundheitszustand, desto eher wird der Einsatz von KI […]
Mehr erfahren zu: "Lassen sich Depressionen und Schmerzen über das Ohr bekämpfen?" Lassen sich Depressionen und Schmerzen über das Ohr bekämpfen? Depressionen, Schlafstörungen, Schmerzen – Millionen Menschen leiden unter langwierigen medizinischen Problemen. Forschende der Hochschule Fresenius und der Universität Düsseldorf arbeiten an einer ungewöhnlichen Lösung. Ausgerechnet das Ohr wird dabei wichtig.