Beifuß-Allergie: Studie schafft Grundlage für Impfstoff24. Juni 2022 Beifuß mach Allergikern schwer zu schaffen. Eine aktuelle Studie legt die Grundlage für eine ursächliche Therapie. Foto: Oksana/stock.adobe.com Ein Forschungsteam der MedUni Wien hat zentrale Mechanismen der Allergie gegen die Pollen aus dem weit verbreiteten Unkraut Beifuß entdeckt und damit gleichzeitig die Grundlage für die Entwicklung des weltweit ersten Impfstoffs geschaffen. Beifuß (Artemisia vulgaris) macht den Allergikerinnen und Allergikern in unseren Breiten von Juli bis September schwer zu schaffen. Derzeit können die Beschwerden, die häufig in Asthma münden, nur symptomatisch behandelt werden. Die aktuellen Erkenntnisse sind ein wesentlicher erster Schritt zur ursächlichen Therapie und zur Prävention. Die Studie wurde jetzt im „Journal of Allergy and Clinical Immunology“, einem Top-Journal im Bereich Allergieforschung, veröffentlicht. In ihrer präklinischen Forschungsarbeit setzten die Forschenden am Ausgangspunkt der Beifuß-Allergie an. Dabei entdeckten sie, wo und wie die Antikörper vom Typ Immunglobulin-E (IgE) das Hauptallergen des Beifuß (Art v 1) erkennen und die überschießende Immunreaktion in Gang bringen. Gleichzeitig zeigte sich, dass die Eiweißbausteine des Beifuß-Hauptallergens so beschaffen sind, dass sie durch Abwehrstoffe IgG (Immunglobulin-G) blockiert werden können. Mit diesen Erkenntnissen schuf das Forschungsteam um Maja Zabel und Winfried Pickl in Zusammenarbeit mit dem Team von Rudolf Valenta (alle vom Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie der MedUni Wien) die Grundlage für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Beifuß-Allergie: „Unsere Studie zeigt, wie Bruchstücke des Hauptallergens von Beifuß für die wirksame und sichere Therapie verwendet werden können“, führt Studienleiter Pickl aus. „Unsere Beobachtungen der Wirkweise des Impfstoffs ergeben, dass eines der Enden des Beifuß-Hauptallergens wichtige Bindungsstellen für die krankmachenden IgE-Antiköper von AllergikerInnen bereitstellt, die für eine neuartige Impfung genutzt werden können.“ Die Erstautorin der Studie ist Zabel, welche die Arbeit im PhD-Studium an der MedUni Wien im Rahmen des vom FWF geförderten Doktoratskollegs „Molecular, Cellular and Clinical Allergology, MCCA“ durchgeführt hat. Dieses Kolleg ist nun Teil des vom Land Niederösterreich geförderten Forschungsverbundes Danube Allergy Research Cluster. Der Gemeine Beifuß ist auf der Nordhalbkugel weit verbreitet, wo die Pollen seiner Blüten bei Betroffenen von Juli bis September Beschwerden bis hin zu Asthma verursachen. Den etwa zehn Prozent der Menschen in der Bevölkerung, die gegen Beifuß sensibilisiert sind, stehen derzeit lediglich Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung ihrer Symptome zur Verfügung. Die aktuelle MedUni-Wien-Studie ist ein international viel beachteter erster Schritt zur ursächlichen Therapie und Prävention: „Als nächstes werden wir unsere Forschungsergebnisse für die Herstellung eines synthetischen Impfstoffs verwenden, der im Rahmen einer klinischen Studie überprüft werden kann“, skizziert Valenta den nächsten Schritt auf dem Weg zur Impfstoffentwicklung.
Mehr erfahren zu: "Patient deutsches Gesundheitssystem: „Es passiert einfach nix“" Patient deutsches Gesundheitssystem: „Es passiert einfach nix“ Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK) Dr. Klaus Reinhardt war zu Gast auf dem DKOU 2025 und nutzte die Gelegenheit für eine Bestandsaufnahme des Deutschen Gesundheitssystems zusammen mit den Kongresspräsidenten.
Mehr erfahren zu: "Beschleunigte Herstellung von Gen- und Zelltherapien: Neue Kartenebene des GCT-Atlas’ für mehr Transparenz und Vernetzung" Beschleunigte Herstellung von Gen- und Zelltherapien: Neue Kartenebene des GCT-Atlas’ für mehr Transparenz und Vernetzung Der GCT-Atlas ist die zentrale digitale Informationsplattform für gen- und zellbasierte Therapien (GCT) in Deutschland. Jetzt wurde er um eine neue Kartenebene zur Darstellung von Herstellungsstätten, die nach den Richtlinien […]
Mehr erfahren zu: "Neuer Inhibitor gegen Nekrolyse und Stevens-Johnson-Syndrom" Neuer Inhibitor gegen Nekrolyse und Stevens-Johnson-Syndrom Forschende aus Japan präsentieren einen neuen Wirkstoffkandidaten gegen das lebensbedrohliche Stevens-Johnson-Syndrom und die toxische epidermale Nekrolyse. Der Inhibitor blockiert gezielt die Nekroptose.