Beijing United Family Hospital führt erfolgreich roboterunterstützte Operation bei neuer Indikation durch7. November 2018 Symbolbild: © Damian – Fotolia.com Chinesische Mediziner nutzten erstmals einen Operationsroboter zur retroperitonealen Lymphknotendissektion (RPLND) nach Hodenkrebs-Chemotherapie, Tumor-Thrombektomie der Vena cava inferior (IVCTT) und Rekonstruktion der Vena Cava. Dem Ärzteteam zufolge verlief die Operation erfolgreich, sodass der Patient sieben Tage später aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Am 12. September 2018 führten Prof. Zhu Gang und sein Urologie-Team im Beijing United Family Hospital eine roboterassistierte RPLND nach Hodenkrebs-Chemotherapie, eine IVCTT und Rekonstruktion der Vena cava an einem jungen amerikanischen Patienten durch. Es handelt sich dabei weltweit um den ersten Fall, über den berichtet wurde. Der Patient litt unter Hodenkrebs, der in die retroperitonealen Lymphknoten metastasiert war, und unter einem Tumor-Thrombus, der sich gebildet hatte, nachdem der Tumor in die Vena cava inferior eingedrungen war. Bei Patienten mit Hodenkrebs wird ein Tumor-Thrombus normalerweise durch eine Inzision der Vena cava inferior entfernt. Zu den mit solchen Operationen verbundenen Risiken gehören massive Blutungen, durch Dislokation des Tumor-Thrombus verursachte Lungenembolie und die Notwendigkeit der Rekonstruktion der Vena cava. In diesem Fall lag der Thrombus außerdem quer über den bilateralen Nierenvenen, was die Entfernung der rechten Niere erforderlich machen kann. Ein solcher risikoreicher Eingriff hat eine Mortalitätsrate zwischen fünf und zehn Prozent und gilt in der Chirurgie als “No-go-Zone”. Vor der Operation absolvierte das involvierte Team eine umfangreiche Vorbereitung. Es wurden fünf multidisziplinäre Teambesprechungen organisiert, die die Fachbereiche Anästhesiologie, Onkologie, Pathologie, Ultraschall, die Intensivstation und die OP-Pfleger einbezogen. Das Urologie-Team entschied sich für den Da-Vinci-Operationsroboter als Plattform zur Durchführung des operativen Eingriffs, der eine chirurgische Behandlung gegen den Hodenkrebs und eine anschließende RPLND und IVCTT sowie eine Rekonstruktion der Vena cava beinhaltete. Die Operation dauerte mehr als neun Stunden und war dem Ärzteteam zufolge erfolgreich. Es wurde eine Rekonstruktionstechnik mit 3D-Bildgebung verwendet, bei der das 3D-Bild mithilfe von Computergrafikverarbeitung und -analyse in Verbindung mit virtueller Realität auf der Basis von früheren CT- bzw. MRI-Bildern präsentiert wird, um den Tumor-Thrombus präzise zu lokalisieren. Laut der Mediziner führt die Kombination aus präoperativer Rekonstruktion über 3D-Bilder mit dem vom Da-Vinci-Operationsroboter unterstützten Chirurgiesystem zu einer Verbesserung das Präzisionsniveaus, das für eine solche Operation erforderlich ist, und verringerten gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit operationsbedingter Komplikationen sowie die benötigte Zeit zum Abschluss des Eingriffs. Somit wurde auch die Sicherheit optimiert. Im Anschluss an die Operation konnte der Patient zügig von der Intensivstation in die allgemeine Krankenhausstation verlegt werden. Er wurde sieben Tage nach der Operation entlassen.
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