Beim Barte des Piloten! Gesichtsbehaarung beeinträchtigt Sauerstoffmasken nicht 24. September 2018 Pilot mit Bart: Nach einer Studie zum Sitz von Sauerstoffmasken bei Air Canada nun erlaubt (Symbolbild). Foto: © Markus Wegmann/Fotolia Eine aktuelle Studie hat die Entscheidung einer Fluggesellschaft bestätigt, ihren Piloten in Zukunft das Tragen eines Bartes zu erlauben. Das Unternehmen hatte sich um die Sicherheit und eine möglicherweise eingeschränkte Funktionalität von Sauerstoffmasken gesorgt. Bis zum vergangenen Jahr verlangten Air Canada und einige andere Fluggesellschaften von Piloten ein glatt rasiertes Gesicht. Air Canada argumentierte, dass im Falle eines Notfalls im Flugzeug nur ein glatt rasiertes Gesicht sicherstellen könne, dass eine Mund-Nasen-Gesichtsmaske ordnungsgemäß sitzt. Im Herbst 2016 allerdings beauftragte die Fluggesellschaft das Team um Sherri Ferguson, Direktorin der Abteilung für Umweltmedizin und Physiologie an der Simon Fraser University, die Wirksamkeit von Gesichtsmasken bei verschiedenen Bartlängen zu untersuchen. “Wir hatten zwei Ziele”, sagt Ferguson. “Zuerst mussten wir feststellen, ob die Ausrüstung, die aktuell in der kanadischen kommerziellen Luftfahrtindustrie verwendet wird, ausreichend Sauerstoff liefert, um einen bärtigen Piloten während eines Notfalls mit Druckabfall in der Kabine vor Hypoxie zu schützen.” “Zweitens mussten wir herausfinden, ob die Maske einen ausreichenden Schutz vor Kohlenmonoxid und giftigen Dämpfe bietet, falls sich die Kabine durch ein Feuer mit Rauch füllt. Die Forscher teilten die Probanden in drei Gruppen ein: jene mit wenig Gesichtsbehaarung, also lediglich Bartstoppeln (weniger als 0,5 cm Länge), solche mit mittellangen Bärten und solche mit langen Bärten (bis zu 40 cm). Mit von Air Canada zur Verfügung gestellten Atemmasken wurden die Studienteilnehmer in einer Unterdruckkammer geschickt, die Höhen von etwa 30000 bis 76000 Metern (10.000-25.000 ft) über dem Meeresspiegel simulierte. Die Forscher maßen die Sauerstoffsättigung der Teilnehmer bei jeder Höhenveränderung; ein Absinken der Sauerstoffsättigung wäre ein Hinweis darauf, dass die Masken durch einen mangelhaften Sitz nicht richtig abdichten. Für den zweiten Test verwendeten die Forscher Zinnchlorid, das ein Tränen der Augen sowie ein brennendes Gefühl in der Lunge verursacht. Damit wurde Rauchentwicklung durch ein Feuer simuliert. Die Forscher stellten keine negativen Auswirkungen auf die Schutzfunktion der Masken bei den bärtigen Probanden fest. Die Länge der Gesichtsbehaarung spielte dabei keine Rolle. Auf der Grundlage dieser Studie hat Air Canada ihre Richtlinien diesbezüglich geändert und erlaubt ihren Piloten nun gepflegte Bärte bis zu einer Länge von 1,25 Zentimetern.
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