Belastung durch Waldbrandrauch für Asthmapatienten in New York: Nicht stärker als an einem schlimmen Baumpollen-Tag

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Ausgedehnte Waldbrände in Kanada haben in diesem Sommer in ganz Nordamerika Sorge bezüglich einer erhöhten Luftbelastung und Beeinträchtigungen der Atemwegsgesundheit der Bevölkerung aufkommen lassen.

Doch offenbar haben die Brände in Krankenhäusern in New York (USA), wo eine Untersuchung dazu durchgeführt wurde, nur zu geringfügig mehr Patientenkontakten in Notaufnahmen wegen Atemproblemen oder Asthmaanfällen geführt als an Tagen mit starkem Pollenflug. Die Autoren der aktuellen Arbeit schreiben jedoch auch, dass andere mögliche gesundheitliche Auswirkungen der Luftbelastung durch die Waldbrände in Kanada – wie etwa mögliche Herzinfarkte und Schlaganfälle – noch untersucht werden müssten.

Für die Studie analysierten Forscher der New York University (NYU) Grossman School of Medicine täglich die Belastung der Luft durch Feinstaub (PM2,5). Beim Vergleich der Werte für das 1. Halbjahr 2023, einschließlich der Monate mit normaler Luftverschmutzung und der Tage im Juni, an denen die Belastung mit Rauch aufgrund der Waldbrände ihren Höhepunkt erreichte, stellten die Forschenden fest, dass der Rauch in der Luft zu einem durchschnittlichen Anstieg von mit Asthma assoziierten Kontakten in den Notaufnahmen aller Krankenhäuser in der Stadt New York um drei Prozent führte (für jeden Anstieg von 10 μg PM2,5 pro m3 Luft).

Als die Belastung der Luft durch Rauch aufgrund der Waldbrände am 7. Juni 2023 am stärksten war (mit einer PM2,5-Konzentration von 146 μg/m3 Luft), erreichten die stadtweiten Asthma-Notfallkontakte mit einer Anzahl von 335 ihren Höhepunkt, verglichen mit einem Tagesdurchschnitt von 188 pro Tag zu Beginn des Jahres, als der Himmel über New York frei von Waldbrandrauch war.

Im Vergleich dazu berichten die Studienautoren aber, dass diese Zahl von Asthma-bedingten Notfallkontakten zur Zeit der Waldbrände nur wenig höher sei als die 302 mit Asthma assoziierten Notfälle am 26. April 2023, als die Menge an Baumpollen hoch war (bei einer Anzahl von Baumpollen von 1500/m3 Luft).

„Zum Glück waren die Auswirkungen des Rauchs infolge der Waldbrände auf die Atemwege im Juni nicht viel schlimmer als die, die an Tagen mit wirklich starker Pollenbelastung im Frühjahr zu verzeichnen waren – und das trotz der Befürchtungen vieler New Yorker, als sie dunstige, orangefarbene Luft bemerkten“, erklärt Wuyue Yu, einer der Studienautoren und Doktorand an der NYU Langone Health. Laut Yu entsprechen die neuesten Ergebnisse der Forschenden jenen, die bei der Zunahme der Luftverschmutzung und Pollenbelastung an anderen Orten beobachtet wurden. Auch die Auswirkungen auf asthmabedingte Krankenhausnotfälle seien vergleichbar.