Besser essen, leichter atmen? Hinweis auf Zusammenhang zwischen Ernährung und Lungenkrebs gefunden17. März 2025 Lungenkrebs (Abbildung: © pada smith/stock.adobe.com) Bei Organen wie Darm oder Leber sind die Einflüsse der Ernährung auf Krebserkrankungen verhältnismäßig gut erforscht – nicht so bei der Lunge. US-Wissenschaftler liefern nun mit einer experimentellen Studie neue Erkenntnisse. „Lungenkrebs wird nicht traditionell als ernährungsbedingte Krankheit angesehen“, erklärt Dr. Ramon Sun, außerordentlicher Professor und Direktor des Center for Advanced Spatial Biomolecule Research an der University of Florida (UF/USA). „Erkrankungen wie Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Leberkrebs, ja – doch bei Lungenkrebs wird eine möglichen Rolle der Ernährung selten diskutiert.“ Soweit dem Team bekannt ist, handelt es sich bei seiner Arbeit um die erste Studie zum Zusammenhang zwischen Lungenkrebs und schlechter Ernährung an einem vom National Cancer Institute (NCI) in den USA ausgewiesenen Krebszentrum, betont Studienmitarbeiter Prof. Matthew Gentry, Professor und Lehrstuhlinhaber für Biochemie und Molekularbiologie am UF College of Medicine. Untersuchung zu neurologischer Erkrankung als Grundlage Das Team nutzte für seine aktuelle Forschungsarbeit eine von Sun im Jahr 2020 entwickelte High-Content-Plattform für räumliche Metabolomik. „Diese Plattform bot eine neue Perspektive zur Visualisierung von Krankheiten und ermöglichte es Forschenden, bisher unentdeckte molekulare Muster und Wechselwirkungen mit beeindruckender Detailgenauigkeit und Tiefe zu erkennen“, erklärt Sun. Im Fall des Adenokarzinoms der Lunge baute die Arbeit auf der 20-jährigen Studie von Gentry und Sun zu einer extrem seltenen Erkrankung namens Lafora-Krankheit auf. Diese neurologische Erkrankung zeichnet sich aus durch einen verheerenden Verlauf. Patienten entwickeln sich zehn Jahre lang scheinbar normal, erkranken dann aber an Epilepsie. Demenz tritt auf, und die meisten Patienten versterben noch bevor sie ihr 25. Lebensjahr erreichen. Die neue Studie orientiert sich daran, wie sich die Lafora-Krankheit entwickelt, und konzentriert sich auf die Speicherung von Glykogen. Dieses Speichermolekül reichert sich nachweislich bei verschiedenen Krebsarten und anderen Erkrankungen in hohen Konzentrationen an. Anhand von Labormodellen und computergestützten Modellen der Glykogenspeicher in der Lunge zeigten die Forscher, dass Glykogen bei Lungenkrebs als onkogener Metabolit fungiert. Je mehr Glykogen sich in den Krebszellen befindet, desto stärker ist das Tumorwachstum. Ließen die Wissenschaftler Mäusen eine fett- und fruktosereichen „westliche Ernährung“ zukommen, die die Glykogenspeicherung im Blut förderte, wuchsen Lungentumoren. Sank der Glykogenspiegel, nahm auch das Tumorwachstum ab. Kurz gesagt: Die typische westliche Ernährung erhöht den Glykogenspiegel, und Glykogen nährt Lungenkrebstumore, indem es ihnen die Bausteine für ihr Wachstum liefert. Glykogen sei ein „außergewöhnlich guter Prädiktor“ für Tumorwachstum und Tod bei Lungenkrebspatienten, unterstreicht Sun. Obwohl dies einer der ersten Fälle ist, in denen Lungenkrebs mit der Ernährung in Verbindung gebracht wurde, ist es bei Weitem nicht das erste Mal, dass Ernährung als ein Schwerpunkt in der Krebsprävention und -intervention dargestellt wird. „Langfristig sollte unser Ansatz zur Krebsprävention dem Erfolg der Anti-Raucher-Kampagne folgen – mit einem stärkeren Fokus auf öffentliches Bewusstsein und politisch motivierte Strategien, die eine gesündere Ernährung als grundlegenden Bestandteil der Krankheitsprävention fördern“, erklärt Sun. Mehrere Optionen für die Therapie Ein weiterer Vorteil der Fokussierung auf Glykogen ist die Vielfalt der verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten. Derzeit zielen drei Arten von Medikamenten auf den Glykogenspiegel ab, so Gentry, und alle wurden im Rahmen der Studie zur Lafora-Krankheit entwickelt. „Eine nährstoffreiche Ernährung, ein aktiver Lebensstil und die Minimierung des Alkoholkonsums sind grundlegende Strategien für eine langfristige Gesundheit“, formuliert Gentry. „Die Förderung besserer Ernährungsgewohnheiten kann ein wirksames Instrument zur Lungenkrebsprävention sein.“
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