Bessere Versorgung bei Ovarialkarzinom: ALM e.V. fordert wohnortnahen Zugang zu genetischer Diagnostik10. Mai 2025 Bild: © Chen – pixabay-com Zum Welt-Eierstockkrebs-Tag am 10. Mai macht der Verband der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM e.V.) auf die essenzielle Rolle der Labormedizin bei der Bekämpfung des Ovarialkarzinoms aufmerksam. Eierstockkrebs zählt zu den gefährlichsten gynäkologischen Tumorerkrankungen – nicht zuletzt, weil er oft erst in einem späten Stadium erkannt wird. Moderne labormedizinische Verfahren sind daher entscheidend für die Früherkennung, Diagnostik, Therapiebegleitung und Verlaufskontrolle. „Die Labordiagnostik ist in der Versorgung von Patientinnen mit Eierstockkrebs ein unverzichtbarer Bestandteil – sei es bei der Tumormarkerbestimmung, der Risikoabschätzung oder bei genetischen Analysen“, erklärt Dr. Michael Müller, 1. Vorsitzender des ALM e.V. „Tumormarker wie CA-125 und HE4 oder der ROMA-Score unterstützen die klinische Entscheidungsfindung, molekulare Diagnostik liefert personalisierte Therapieoptionen – und all das zuverlässig, schnell und qualitätsgesichert in den fachärztlichen Laboren vor Ort.“ Besonders im Bereich der genetischen Diagnostik, etwa bei BRCA1- und BRCA2-Mutationen, zeigt sich der Nutzen labormedizinischer Expertise deutlich: Diese genetischen Veränderungen erhöhen das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs erheblich und beeinflussen sowohl therapeutische Entscheidungen als auch präventive Maßnahmen für betroffene Frauen. Doch der Zugang zur genetischen Beratung und Testung ist in Deutschland bislang stark eingeschränkt. Wie niedergelassene Labore die Versorgung verbessern können Ein aktueller Beitrag im ALM-Magazin „Labor erleben“ zeigt auf, dass niedergelassene medizinische Labore mit humangenetischer Fachabteilung einen wichtigen Beitrag zur flächendeckenden Versorgung leisten könnten. Prof. Jan Kramer, stellvertretender Vorsitzender des ALM e.V., betont: „Unsere humangenetischen Labore verfügen über fachliche Qualifikation, moderne Technik, zertifizierte Qualitätssicherung und den direkten Zugang zu Patientinnen – was fehlt, ist die Einbindung in bestehende Versorgungsverträge.“ Denn genetische Beratungen und Testungen im Rahmen der besonderen Versorgung gemäß § 140a SGB V dürfen derzeit nur von wenigen universitären FBREK-Zentren durchgeführt werden. Die Folge: lange Wartezeiten, Versorgungslücken und hoher logistischer Aufwand – insbesondere für Patientinnen außerhalb der Ballungsräume. „Die Versorgung muss zu den Patientinnen kommen, nicht umgekehrt“, so Kramer. Bereits im Positionspapier des ALM e.V. vom März 2022 wurde gewarnt: Das derzeitige Modell einer zentralisierten Versorgung über universitäre Zentren steht dem Prinzip einer wohnortnahen und dezentralen Patientenversorgung entgegen. Der ALM e.V. fordert daher eine strukturelle Öffnung der Versorgungsverträge, um auch ambulante fachärztliche Leistungserbringer systematisch einzubinden. Nur so ließen sich bestehende Kapazitäten effizient nutzen und die Versorgungssicherheit von Patientinnen verbessern. Auch in der Nachsorge und bei der Therapieüberwachung von Eierstockkrebs spielt die Labormedizin eine zentrale Rolle. Regelmäßige Verlaufskontrollen ermöglichen ein frühzeitiges Erkennen von Rückfällen – oft noch vor dem Auftreten klinischer Symptome. Das schafft Sicherheit für Patientinnen und behandelnde Ärztinnen und Ärzte. „Unsere Labore leisten tagtäglich einen wesentlichen Beitrag zur onkologischen Versorgung – schnell, zuverlässig, wohnortnah“, so Müller abschließend. „Es ist höchste Zeit, dass diese Kompetenz auch strukturell anerkannt und in bestehende Versorgungskonzepte eingebunden wird – zum Wohle der Patientinnen.“
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