Besserer Gehörschutz und Steigerung der Produktivität29. Januar 2018 Projektleiter Tobias Lehmann (l.), Mentor Prof. Dr.-Ing. Joachim Waßmuth (ISyM/Mitte) und Entwicklungsleiter Dennis Kaupmann. Foto: © FH Bielefeld Ein Gründungsprojekt der FH Bielefeld entwickelt einen neuartigen Gehörschutz und erhält 627.000 Euro im Rahmen des Förderprogramms „EXIST Forschungstransfer“. Im Institut für Systemdynamik und Mechatronik (ISyM) der Fachhochschule Bielefeld ist das Gründungsprojekt HEA²R – Headset for Augmented Auditive Reality – gestartet. Im Projekt wird ein ganz neuer Gehörschutz mit zahlreichen Sonderfunktionen entwickelt, der die Mitarbeiter etwa im produzierenden Gewerbe bestmöglich schützen und gleichzeitig Arbeitsabläufe erleichtern soll. HEA²R wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und den Europäischen Sozialfonds im Rahmen des Förderprogramms „EXIST Forschungstransfer“ mit insgesamt rund 627.000 Euro gefördert. Projektleiter Tobias Lehmann: „Innerhalb der 18-monatigen Projektlaufzeit wird ein funktionaler Prototyp entstehen, der in Partnerunternehmen getestet werden soll. Hierfür sucht das Projektteam aktuell noch weitere Firmen, die sich eine Nutzung des Systems vorstellen können und Interesse an einer Einbindung in das Projekt haben.“ Im Anschluss an die Projektphase soll die Unternehmensgründung aus der Hochschule erfolgen. Lärmbelästigung ist allgegenwärtig: Der Mensch ist im Alltag und vor allem im industriellen Umfeld dauerhaft einer großen Flut von akustischen Eindrücken ausgesetzt. Die gesundheitlichen Folgen dieses Lärms sind deutlich zu erkennen. Nach einer aktuellen Studie der Jade Hochschule Oldenburg leiden alleine in Deutschland rund elf Millionen Menschen unter Schwerhörigkeit, und in einigen relevanten Industriezweigen werden 56 Prozent aller Berufskrankheiten durch Lärm verursacht. Der neue Gehörschutz zeichnet sich nach Angaben der FH Bielefeld durch drei wesentliche Merkmale aus. Der sogenannte hybride Gehörschutz erweitert den industrieüblichen, passiven Gehörschutz um eine aktive Gehörschutzlösung und setzt damit, so Lehmann, „neue Standards bei der Unterdrückung von Lärm“. Dies führe zur Entlastung des Nutzers und biete dauerhaften Schutz vor akustischer und mentaler Überbelastung. Lehmann: „Die integrierte Kommunikationslösung ermöglicht den Mitarbeitern auch an Lärmarbeitsplätzen eine natürliche Sprachkommunikation. Der Gehörschutz muss nicht mehr abgenommen werden, um sich mit Kollegen zu verständigen.“ Zusätzlich ermögliche der Gehörschutz durch intelligente Vernetzung im Kontext von Industrie 4.0 weitere Assistenzfunktionen.
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