Betriebskrankenkassen fordern: Morbi-RSA reformieren24. November 2017 Foto: © kamasigns/fotolia.com In ihrer Mitgliederversammlung des Dachverbands der Betriebskrankenkassen e.V. (BKK DV) fordern die Betriebskrankenkassen, „den Morbi-RSA auf die politische Agenda zu setzen und der systematischen Wettbewerbsverzerrung ein Ende zu bereiten“. Die historisch gute Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherung ändert nichts daran, dass die Mehrzahl der gesetzlichen Krankenkassen unter einem unfairen Verteilungsmechanismus leide, so die Einschätzung des BBK DV. „Mag die Durchschnittstemperatur zwar angenehm sein, sie sagt nichts darüber aus, dass die Füße warm sind und der Kopf kalt ist“, stellt der Vorsitzende des Verwaltungsrats des BKK DV, Andreas Strobel, fest. BKK DV kritisiert ungerechte Verteilung der Gelder Laut BKK DV bewirke das derzeitige Konstrukt des Morbiditätsorientieren Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA), dass einige Krankenkassen mehr Geld aus dem Gesundheitsfonds erhalten, als sie zur Versorgung ihrer Versicherten benötigen. Andere Krankenkassen erhielten hingegen viel zu wenig. Niedrigere Zusatzbeitragssätze und steigende Vermögensreserven auf der einen und eine Abwärtsspirale auf der anderen Seite verschärften den Wettbewerb. Mit gutem oder schlechtem Kassenmanagement seien die vorliegenden Verzerrungen nicht zu erklären, so der BKK DV weiter. Sie seien Resultat einer ungerechten Verteilung der Gelder der Beitragszahler. „Das kürzlich vorgestellte Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesversicherungsamt beinhaltet keine raschen Lösungen zur Behebung der Schieflage. Ganz im Gegenteil, Ungerechtigkeiten werden zementiert, die unbestritten bestehende Manipulationsanfälligkeit weiter verstärkt und Reformen mit Hinweis auf Folgegutachten vertagt“, beklagt der alternierende Vorsitzende des Aufsichtsrats des BKK DV Dietrich von Reyher. „Sollte die Politik nicht kurzfristig die Rahmenbedingungen ändern und Lösungen für im Wettbewerb zu Unrecht benachteiligte Krankenkassen bereitstellen, wird es ein böses Erwachen geben. Wenn Insolvenzen und Entlassungen im großen Stil drohen und die die Anbieter- und Angebotsvielflat zerstört wird, ist es zu spät“, warnen beide Vorsitzende des Aufsichtsrats des BKK DV. Marktkonzentration stehe einem Wettbewerb um eine gute Versorgung diametral entgegen. Sie kritisierten das dogmatische Festhalten an statistischen Größen. Statt dessen forderten sie von der Politik zeitnah sachgerechte Lösungen umzusetzen, um einen fairen Wettbewerb unter den Krankenkassen sicherzustellen.
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