Bienenkundler warnen: Hohes Risiko von Winterverlusten bei Honigbienenvölkern27. November 2023 Varroamilbe in einer offene Brutzelle. Foto: © Lina Sprau/ Universität Hohenheim Vor einem hohen Risiko von Winterverlusten bei Honigbienen in Baden-Württemberg warnt die die Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim. Grund ist eine ungewöhnlich hohe Population von Varroa-Milben. Varroamilben sind zeckenähnliche Parasiten, die Honigbienen befallen und schädliche Viren übertragen. Bei der virulenten Virusversion kann es bei Bienen zu Flügeldeformationen kommen, so dass die Tiere nicht mehr flugfähig sind. Die Parasiten dringen dazu in die Brutzellen der Honigbienen ein und vermehren sich dort. Die Muttermilbe sticht die sich entwickelnde Bienenlarve an, um eine Nahrungsquelle für sich und ihre Nachkommen zu schaffen. „Dies ist eigentlich eine äußerst heikle Phase in der Entwicklung der Honigbiene, denn die Larven müssen einen Kokon spinnen und sich metamorphosieren, d. h. ihr gesamter Körper verändert sich von einer dicken, weißen Larve zu einer erwachsenen Honigbiene“, erläutert Dr. Kirsten Traynor, Leiterin der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim. Jede Muttermilbe kann während der Entwicklungszeit einer Honigbiene ein bis zwei reife Tochtermilben hervorbringen, so dass die Milbenpopulation rasch ansteigt, wenn Bienenbrut vorhanden ist. Aufgrund des warmen Herbstes haben die Völker stark gebrütet und die Milbenpopulation ist entsprechend stark angestiegen. Die Bienenvölker können daher einen höheren Milbenbefall als üblich aufweisen. Wenn in diesem Herbst oder Winter ein Bienenvolk zusammenbricht und noch tote Bienen zur Probenahme zur Verfügung stehen, können diese zur labordiagnostischen Untersuchung an den Bienengesundheitsdienst geschickt werden, um eventuell die Todesursache zu klären. Hilfreiche Beratungsstellen: Fachberater bei den Regierungspräsidien Thomas Kustermann, RP Stuttgart, Telefon (0711) 904-13307, [email protected] Siegfried Dietrich, RP Karlsruhe, Telefon (0721) 926-3664, [email protected] Bruno Binder-Köllhofer, RP Freiburg, Telefon (0761) 208-1285, [email protected] Remigius Binder, RP Tübingen, Telefon (07071) 757-3490, [email protected] Landesanstalt für Bienenkunde, Universität Hohenheim Dr. Kirsten Traynor, Telefon (0711) 459-22661 Bienengesundheitsdienste der Tierseuchenkasse Baden-Württemberg Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg (CVUA Freiburg) Dr. Manuel Tritschler, Telefon (0761) 1502-175, [email protected] Staatliches Tierärztliches Untersuchungsamt Aulendorf – Diagnostikzentrum (STUA) Dr. Frank Neumann, Telefon (07525) 942-260, [email protected]
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