BioRescue erzeugt drei neue Nördliche Breitmaulnashorn Embryonen und startet Embryotransfers in südliche Leihmütter26. August 2025 Embryotransfer in Südliches Breitmaulnashorn Foto: © Rio Marvin/BioRescue Das internationale BioRescue-Konsortium hat neue Wege eingeschlagen, um das Nördliche Breitmaulnashorn (NWR), Ceratotherium simum cottoni) vor dem Aussterben zu bewahren. Seit Anfang des Jahres hat es drei weitere Embryonen der Spezies erzeugt. Außerdem hat das Team mit Embryotransfers begonnen, bei denen reine NWR-Embryonen in Leihmütter des Südlichen Breitmaulnashorns übertragen werden. Da weltweit nur noch zwei Nördliche Breitmaulnashorn-Weibchen leben – Najin und ihre Tochter Fatu – und beide nicht in der Lage sind, eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege auszutragen, setzt das BioRescue-Team modernste Methoden der assistierten Reproduktion sowie Stammzelltechnologien ein, um die Art zu erhalten.Am 22. August 2025 jährte sich zum sechsten Mal die erste Eizellentnahme von Fatu und Najin in der Ol Pejeta Conservancy in Kenia. Seither hat das BioRescue-Konsortium, unter der Leitung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) und koordiniert vom Safari Park Dvůr Králové in Tschechien, insgesamt 21 Eizellen von der Nördlichen Breitmaulnashornkuh Fatu gewonnen. Drei dieser Entnahmen erfolgten im laufenden Jahr und führten zur Entstehung von drei neuen Embryonen, die im Avantea-Labor in Italien erzeugt wurden. Seit August 2019 hat das Team insgesamt 38 reine Embryonen des Nördlichen Breitmaulnashorns erzeugt.In enger Zusammenarbeit mit dem Kenya Wildlife Service und dem Wildlife Research and Training Institute hat das Team kürzlich mit Embryotransfers von Nördlichen Breitmaulnashörnern in Leihmütter des Südlichen Breitmaulnashorns begonnen. Ende 2023 erbringt das BioRescue-Team den Machbarkeitsbeweis, als es ihm gelingt, nach einer In-vitro-Fertilisation erstmals eine Schwangerschaft bei einem Nashorn mithilfe eines Embryos des Südlichen Breitmaulnashorns zu erzielen. Nach der Etablierung neuer Leihmütter führte das Team im Juli 2024, Dezember 2024 und Mai 2025 Embryotransfers mit einem NWR-Embryo durch. Leider führte keiner dieser Versuche zu einer dauerhaften Schwangerschaft, obwohl nach dem Transfer im Dezember 2024 eine Schleimbildung in der Gebärmutter des Empfängertieres auf eine Schwangerschaft hindeutete.Wie alle anderen Verfahren des BioRescue-Teams, wurden auch die ersten Embryotransfers mit einem reinen Nördlichen Breitmaulnashorn-Embryo einer umfassenden ethischen Prüfung durch Expertinnen und Experten der Universität Padua (Italien) unterzogen. Dabei zeigten sich keinerlei negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Südlichen Breitmaulnashorn-Leihmütter. Gleiches gilt für das Nördliche Breitmaulnashorn Fatu: Ihre Gesundheit der Eierstöcke, scheint sich durch die wiederholten Eingriffe sogar verbessert zu haben – ein Phänomen, das als ‘Ovariale Reinigungstherapie’ bezeichnet wird. Wissenschaftlicher Fortschritt verläuft selten linear Der sechste Jahrestag der ersten Eizellentnahme bei Najin und Fatu ist zugleich mit einer besonderen Würdigung der Arbeit des BioRescue-Teams verbunden. Am 24. August 2025 veröffentlichte National Geographic die Dokumentation `The Last Rhinos: A New Hope` („Die letzten Nashörner: Eine neue Hoffnung“), die ab sofort auf Disney+ und Hulu verfügbar ist. Die preisgekrönte National Geographic-Fotografin Ami Vitale begleitet darin das BioRescue-Team auf seiner außergewöhnlichen Reise in der Ol Pejeta Conservancy und darüber hinaus. Sie hält die Dringlichkeit, die Rückschläge und die Erfolge rund um die erste Leihmutter-Schwangerschaft bei Nashörnern weltweit fest und zeigt zugleich die enge Verbundenheit zwischen den Tieren und ihren Betreuern. Der Film verdeutlicht, dass wissenschaftlicher Fortschritt selten linear verläuft – jede entnommene Eizelle, jeder erzeugte Embryo und jeder Versuch stellt einen weiteren Schritt nach vorn dar. Die Dokumentation macht sichtbar, wie BioRescue durch modernste Wissenschaft, internationale Zusammenarbeit und tiefes Engagement nicht nur Hoffnung für das Nördliche Breitmaulnashorn schafft, sondern auch eine Blaupause für den Erhalt anderer vom Aussterben bedrohter Arten liefert.Nachdem das BioRescue-Team Anfang 2025 einen Preis für die beste in der Fachzeitschrift Reproduction veröffentlichte Forschungsarbeit erhalten hatte, ist die Dokumentation von National Geographic eine weitere Bestätigung für die globale Bedeutung der BioRescue-Bemühungen. Die Arbeit des Teams wurde vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR), der tschechischen Stiftung Nadace ČEZ, von der US Rewind Rhino Extinction Foundation (Richard McLellan), der Tull Family Foundation und vielen weiteren großartigen Spendern finanziert.Neben den in Ol Pejeta durchgeführten Verfahren und der Embryonenproduktion bei Avantea arbeitet das BioRescue-Konsortium auch an Stammzell- und alten DNA-Technologien, um die genetische Vielfalt einer künftigen Gründerpopulation des Nördlichen Breitmaulnashorns zu vergrößern. Forschende der Universität Osaka und des Max-Delbrück-Centrums in Berlin konzentrieren sich dabei auf die Gewinnung funktionsfähiger Eizellen und Spermien aus pluripotenten Stammzellen. Das übergeordnete Ziel dieser Bemühungen ist die Wiederansiedlung des Nördlichen Breitmaulnashorns in seinem ursprünglichen Lebensraum.
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