Bluthochdruck in der Schwangerschaft: Risiko für spätere Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen womöglich viel höher als gedacht7. Mai 2020 (Foto: Lisa Runnels/Pixabay) Eine US-amerikanische Studie legt nahe, dass Frauen, die während der Schwangerschaft an Bluthochdruck (HDP, Hypertensive Disorder of Pregnancy) erkranken, viel häufiger Herz-Kreislauf- und Nierenkrankheiten erleiden, als bisher vermutet. Die Forscher betrachteten das Risiko für eine Frau insgesamt im Gegensatz zum üblichen Risiko pro Schwangerschaft. “Obwohl die HDP-Rate in den letzten drei Jahrzehnten zugenommen hat, hat man bislang die Raten für HDP pro Schwangerschaft und pro Frau nicht näher untersucht”, moniert Dr. Vesna Garovic, Gynäkologin an der Mayo Clinic in Rochester, USA. “Wenn wir uns die HDP-Raten pro Schwangerschaft ansehen, unterschätzen wir die Zahl der betroffenen Frauen stark, die im späteren Leben Herz- oder Nierenerkrankungen bekommen. Mit einer Pro-Frau-Rate konnten wir Frauen berücksichtigen, die mehr als einmal schwanger war, aber bei der HDP nur in einer Schwangerschaft diagnostiziert worden war.” Grundlage für die Studie waren Daten aus dem Rochester Epidemiology Project. Alle Frauen, deren Krankenakten zwischen 1976 und 1982 eingetragen worden waren, wurden auf ihr Risiko für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen untersucht. Angaben zu HDP während der Schwangerschaft (unabhängig ob Lebend- oder Stillgeburt) wurden zusätzlich hinzugezogen. Insgesamt werteten die Forscher die Daten von 659 Frauen mit insgesamt 719 HDP-Schwangerschaften aus. Die Inzidenzrate pro Schwangerschaft betrug 7,3% für HDP und 3,3% für Präeklampsie. Bei der Analyse weiterer 1839 Frauen untersuchte Garovic und ihr Team die HDP-Inzidenzrate pro Frau. Diese fiel doppelt so hoch aus, im Vergleich zur HDP-Rate pro Schwangerschaft, nämlich 15,3% für HDP und 7,5% für Präeklampsie. Insbesondere Frauen unter 20 sowie jene über 35 Jahren besaßen die höchsten Inzidenzraten für Präeklampsie und HDP. Die Nachbeobachtungszeit lief über 36,2 Jahre. Von den berücksichtigten Frauen entwickelten 571 eine chronische Erkrankung wie kardiale Arrhythmie, koronare Herzrankheiten, Herzversagen, Schlaganfall, chronische Nierenerkrankung und Bluthochdruck. Die Daten weisen darauf hin, dass etwa 1 von 6 Frauen ein erhöhtes Risiko für Herz- oder Nierenerkrankungen haben könnte, so die Forscher.
Mehr erfahren zu: "Krankenhausreform geht im Norden in die Umsetzung" Krankenhausreform geht im Norden in die Umsetzung Kliniken dürfen Leistungen wie spezielle OPs künftig nur noch anbieten, wenn sie spezielle Qualitätskriterien erfüllen. Die Zahl der Leistungsgruppen ist hoch. Und sie werden nun im Norden überprüft.
Mehr erfahren zu: "Sparpaket: Merz erwartet Entlastung der Krankenversicherung um zwei Milliarden" Sparpaket: Merz erwartet Entlastung der Krankenversicherung um zwei Milliarden Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat eine grundlegende Reform der Krankenversicherung für stabile Beiträge bis 2027 in Aussicht gestellt. Auch mit Blick auf das kommende Jahr zeigte sich Merz am Morgen […]
Mehr erfahren zu: "267 Euro für den Krankenwagen: Patienten drohen hohe Kosten" 267 Euro für den Krankenwagen: Patienten drohen hohe Kosten Ob Herzinfarkt oder Atemnot: In einem Notfall hilft der Rettungsdienst. Doch wer die 112 wählt, muss womöglich bald Rechnungen über mehrere hundert Euro bezahlen.