Brandenburg stellt Antrag zur Aktivierung der Impfstoff-Datenbank wegen Maul- und Klauenseuche20. Januar 2025 (Symbolbild) Foto: © Thomas – stock.adobe.com Brandenburg hat heute im Übereinkommen mit den anderen Bundesländern den Antrag gestellt, die MKS-Impfstoffdatenbank zu aktivieren, wie das MLEUV mitteilt. Die Aktivierung der Impfreserve ist eine vorbeugende Sicherheitsmaßnahme, die nicht automatisch bedeutet, dass Impfstoffe tatsächlich eingesetzt werden, macht Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir deutlich. Diese Vorsorgemaßnahme ermögliche es aber, im Fall der Fälle wesentlich schneller effektiv reagieren zu können. Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine hochkontagiöse Viruserkrankung bei Klauentieren und auch viele Zoo- und Wildtiere können an MKS erkranken. Die MKS gehört wegen ihrer sehr hohen Kontagiösität und schnellen Ausbreitungstendenz zu den weltweit wirtschaftlich bedeutsamsten Tierseuchen, so das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV). Im Falle eines MKS-Ausbruches müssen die Nutztierbestände schnell und wirkungsvoll vor einer möglichen weiteren Ausbreitung des MKS-Virus geschützt werden. Es bestehe daher Einigkeit zwischen den Bundesländern und dem Bund, dass die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche mit aller Konsequenz und oberster Priorität geführt wird, wie das MLEUV informiert. Zu diesem Zweck haben die Bundesländer eine eigene MKS-Impfstoffbank für Deutschland bereits vor Jahren etabliert. Aufgrund des aktuellen MKS-Ausbruchsgeschehens haben die Bundesländer Brandenburg gebeten, als derzeit betroffenes Land, die MKS-Impfstoffbank zu aktivieren, um bei einer möglichen Ausbreitung der MKS auf weitere Gebiete in Deutschland vorbereitet zu sein. Die Europäische Kommission ermöglicht den Mitgliedstaaten unter Einhaltung bestimmter Auflagen den Einsatz dieser Impfstoffe als zusätzliche Seuchenbekämpfungsmaßnahme. Der Impfstoff wird für den Fall einer weiteren Ausbreitung der Seuche oder für den Fall des Auftretens in anderen Regionen Deutschlands als mögliche Bekämpfungsmaßnahme vorrätig gehalten, so der Wortlaut des MLEUV weiter. Brandenburg habe daher heute die Aktivierung dieser MKS-Impfstoffbank beantragt, um für alle denkbaren zukünftigen Szenarien auch außerhalb Brandenburgs gerüstet zu sein. Die Aktivierung der MKS-Impfstoffbank zum jetzigen Zeitpunkt dient der Stärkung der Reaktionsfähigkeit im Kampf gegen die Seuche, da von der Aktivierung bis zu einer möglichen Bereitstellung der Impfdosen mindestens 6 Tage benötigt werden. Die Bundesländer haben sich dafür ausgesprochen, dass die Kosten für die Aktivierung dieser Impfstoffbank nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Länder aufgeteilt werden. Diese Entscheidung zur Aktivierung der MKS-Impfstoffbank ist keine Entscheidung für den tatsächlichen Einsatz dieses Impfstoffes, wie das MLEUV betont. In Brandenburg ist die Impfung bei der jetzigen Seuchensituation nicht vorgesehen. Bisher gibt es einen Ausbruchsbetrieb in Brandenburg und alle bisherigen Untersuchungen im Umfeld des Ausbruchsbetriebes waren negativ, so dass bisher keine weitere Seuchenausbreitung festgestellt werden konnte. Weitere Informationen zur MKS-Impfung finden Sie in den FAQ des Friedrich-Loeffler-Instituts. Özdemir: „Impfreserve ist wie ein Feuerlöscher im Haus“ Wie vom Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mitgeteilt wird, erklärte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zum Antrag Brandenburgs zur Aktivierung der Impfstoff-Datenbank: „Die Impfreserve ist wie ein Feuerlöscher im Haus. Es ist beruhigend, ihn griffbereit zu haben, auch wenn man hofft, ihn nie zu brauchen. Es ist gut, dass wir mit der Impfreserve für alle denkbaren Szenarien gerüstet sind. Das stärkt die Reaktionsfähigkeit im Kampf gegen die Seuche und bedeutet nicht, dass tatsächlich geimpft wird. Impfungen sollten der allerletzte Schritt sein. Die Aktivierung der Impfreserve ist keine Entscheidung zur Impfung, sie ermöglicht aber, im Fall der Fälle wesentlich schneller reagieren zu können. Um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern, haben Maßnahmen zur unmittelbaren Eindämmung des Virus Vorrang. Oberstes Ziel ist und bleibt, Tiere zu schützen und die Schäden für unsere Land- und Ernährungswirtschaft so klein zu halten wie nur möglich. Kein Hof sollte aufgrund der Maul- und Klauenseuche aufgeben müssen. Mein Haus und ich stehen im engen Austausch mit den betroffenen Branchen und mit unseren Handelspartnern weltweit.“ Die Aktivierung der Impfstoff-Datenbank kann vorsorglich durch das betroffene Bundesland (hier: Brandenburg) erfolgen. Die Aktivierung ist eine vorbeugende Maßnahme, die nicht automatisch bedeutet, dass Impfstoffe tatsächlich eingesetzt werden, wie das BMEL unterstreicht. Möglich wird die Aktivierung der Impfstoff-Datenbank erst, weil das bundeseigene Friedrich-Loeffler-Institut den Serotyp des Virus umgehend bestimmt hat, so Özdemir. Das EU-Recht räumt nur im Ausnahmefall die Möglichkeit für Notimpfungen ein – die Entscheidung über den tatsächlichen Einsatz der Impfung trifft das betroffene Bundesland, informiert das BMEL weiter. Eine Notimpfung komme dann in Betracht, wenn sich die Infektion massiv und schnell ausbreitet. Diese würde zum Beispiel in Form einer Ringimpfung erfolgen, um eine Immunschranke um einen Seuchenherd zu bilden und damit eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern.
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