Britische Studie: Auch ältere Senioren können von Lungenkrebs-Screening profitieren, wenn OP möglich10. September 2025 An einem Lungenkrebs-Screening-Programm sollten auch Personen bis zum 80. Lebensjahr teilnehmen können, sofern sie fit genug wären, eine möglicherweise notwendige Operation gut zu überstehen, meinen Forschende. (Foto: © Sergii Mostovyi/stock.adobe.com) Senioren höheren Alters, die für die Teilnahme an einem Lungenkrebs-Screening infrage kommen, können danach möglicherweise mit ähnlichen Überlebens-Outcomes rechnen wie jüngere Personen. Das geht aus einer neuen Untersuchung hervor. „Unsere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine Ausweitung des Lungenkrebs-Screenings auf Personen im Alter bis zu 80 Jahren für ältere Menschen, die fit genug für einen chirurgischen Eingriff sind, von Nutzen sein könnte“, erklärte Patrick Goodley vom Manchester University NHS Foundation Trust (Großbritannien) anlässlich der World Conference on Lung Cancer (WCLC) in Barcelona (Spanien). „Eine Auswahl für das Screening, bei der die Fitness für eine Operation berücksichtigt wird, könnte uns in die Lage versetzen, mehr Lungenkrebspatienten eine kurative Behandlung zukommen zu lassen.“ Lücken in Kenntnissen zum Screening Hochaltriger Zwar wird die Hälfte aller Lungenkrebsfälle bei Personen im Alter von 75 oder älter diagnostiziert, jedoch gibt es aus randomisierten Untersuchungen nur begrenzt Evidenz bezüglich der Screening-Outcomes in dieser Altersgruppe. Die meisten nationalen Screening-Programme für Lungenkrebs – auch das in Großbritannien – enden mit dem 74. Lebensjahr. Die U.S. Preventive Services Task Force empfiehlt ein Screening bis zum 80. Lebensjahr, auch wenn man nur wenig darüber weiß, wie groß der Nutzen ist, wenn man das Screening-Alter auf das 80. Lebensjahr erhöht. In der nun vorgestellten Studie verglichen die verantwortlichen Wissenschaftler die Screening-Outcomes von Patienten im Alter von 55 bis 74 Jahren mit den von solchen, die 75 bis 80 Jahre alt waren. Bei allen war im Rahmen eines gezielten Screenings ein Lungenkarzinom festgestellt worden. Auswertung von Daten aus zwei britischen Screening-Programmen Die Teilnehmer stammten aus zwei britischen Screening-Programmen: Zum Yorkshire Lung Screening Trial (YLST) beziehungsweise dem North & East Manchester Lung Health Check (NEM-LHC) Programme hatte man beginnend im Jahr 2019 systematisch Personen mit Tabakkonsum in der Anamnese eingeladen. Die Forschenden werteten klinische Daten zu 574 Fällen mit invasivem Lungenkrebs aus, von denen 190 (33%) zwischen 75 und 80 Jahre alt waren. In den insgesamt untersuchten Altersgruppen waren die festgestellten Krankheitsstadien ähnlich verteilt. Die Raten von Behandlungen mit kurativer Absicht fielen insgesamt hoch aus (87%), jedoch wurde in der höheren Altersgruppe mit geringerer Wahrscheinlichkeit eine chirurgische Resektion durchgeführt (42% vs. 58%; p<0,001). Die Altersgruppe der 75- bis 80-Jährigen wies eine höhere Gesamtmortalität auf (HR 1,54; 95%-KI 1,12–2,10), wobei die Mortalität nach vier Jahren bei 44 Prozent beziehungsweise 34 Prozent lag. Unter den operierten Patienten jedoch erwiesen sich die Überlebensraten in den Altersgruppen als vergleichbar (16% vs. 18% Mortalität nach 4 Jahren; HR 1,00). (ac)
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