Britische Studie: Diagnose und Behandlung von Wheezing bei Kleinkindern braucht Verbesserungen21. Januar 2025 Foto: © Seventyfour/stock.adobe.com Die Autoren einer Studie aus Großbritannien sind der Ansicht, dass zur Behandlung und Diagnose von Wheezing bei Kindern im Vorschulalter wirksame, evidenzbasierte Leitlinien nötig sind. Etwa 30 bis 40 Prozent aller Kinder im Alter unter sechs Jahren seien von Wheezing betroffen, rechnen die Wissenschaftler vor. Das Phänomen könne zwar Asthma ähneln, doch werde ein Wheezing im Vorschulalter häufig durch Virusinfektionen oder Allergien ausgelöst und bedeute nicht immer, dass sich bei dem betroffenen Kind Asthma entwickelt. Großbritannien verzeichnet die zweithöchste Prävalenz von Wheezing unter Zweijährigen in Europa, und Wheezing ist eine der häufigsten Ursachen für Notarztkontakte und Krankenhausaufenthalte im Land. Derzeit gebe es weder einen Diagnosepfad noch definitive Behandlungsleitlinien für Wheezing im Vorschulalter, betonen die Studienautoren. Sie befragten die Eltern betroffener Kinder zu ihren Erfahrungen und stellte auf mehreren Ebenen Probleme in Bezug auf Diagnose und Behandlung fest. Klare, einheitliche Bezeichnungen in der Praxis offenbar nicht üblich Das erste große Problem, das die Eltern für sich erkannten, waren eine inkonsistente Terminologie, der sich Ärzte bedienten, sowie verwirrende und widersprüchliche Diagnosen wie Asthma, Asthmaverdacht, durch Viren ausgelöstes Wheezing und Allergie. Einige Eltern berichteten, dass das Ausbleiben einer definitiven Diagnose sie frustrierte, ebenso wie offensichtliche fehlende Kenntnisse seitens des behandelnden Allgemeinmediziners beziehungsweise Kinderarztes. Auch falsche Zusicherungen, dass das Keuchen viral und nicht durch Asthma bedingt oder dass die Ursache „rätselhaft“ sei, führten bei den Erziehungsberechtigten zu Unzufriedenheit. Als ebenfalls häufiges Problem identifizierte man, dass diagnostische Tests erst nach mehreren Krankenhausaufenthalten durchgeführt wurden. Anhand von Blutuntersuchungen auf bestimmte Marker lässt sich unter Umständen feststellen, ob Asthma oder eine Allergie als Verursacher des Wheezings anzusehen sind. Entsprechend würde dann die Behandlung ausfallen. Die in der Studie befragten Eltern begrüßten zeitnahe Tests, betonten jedoch, dass Kinder nicht wiederholten Untersuchungen unterzogen werden sollten. Auswirkungen auf Psyche und Berufstätigkeit der Eltern Die Befragten berichteten, dass sie Wheezing-Anfälle bei Kindern im Vorschulalter als „beängstigend“ empfunden hätten und dass es sich erheblich auf ihre Psyche ausgewirkt habe, wenn ihr Kind in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Bei manchen waren die damit verbundenen Ängste so stark ausgeprägt, dass sie ihrer Arbeitsstelle zumindest zeitweise fernblieben, während andere ihren Beruf ganz aufgaben, um sich um ihr Kind zu kümmern. Einige wollten nicht mehr ins Ausland in den Urlaub fahren, weil sie sich Sorgen über den dortigen Zugang zur Gesundheitsversorgung im Falle eines Wheezing-Anfalls machten. Die meisten Eltern zogen eine stationäre Behandlung einer ambulanten in der Praxis vor, weil ihrem Eindruck nach der zuständige Allgemeinmediziner nicht ausreichend ausgebildet war und weil ihnen daher das Vertrauen fehlte. Das Forschungsteam forderte nun klinische Studien, um die Wirksamkeit von Behandlungsentscheidungen zu bestimmen, die auf der Grundlage der Untersuchungsergebnisse getroffen werden. „Diese Studie zeigt, dass es dringend Leitlinien und Behandlungsmethoden für Wheezing im Vorschulalter braucht, die evidenzbasiert sind und gemeinsam mit den Eltern entwickelt werden“, betont Dr. Gemma Heath von der Aston University. „Wir haben gezeigt, dass die Untersuchungen wie Blut- oder Allergietests für Eltern akzeptabel wären, wenn sie sich als hilfreich für eine effektivere und zeitgerechtere Therapie erweisen würden.“ Dr. Prasad Nagakumar vom Birmingham Children’s Hospital ergänzt: „Wheezing im Vorschulalter hat erhebliche Auswirkungen auf das Leben von Kleinkindern und deren Eltern. Unsere Studie, an der Eltern mit eigener Erfahrung beteiligt sind, wird weitere Untersuchung anregen, die das Ziel haben, die Versorgung zu verbessern und die Auswirkungen von Wheezing im Vorschulalter auf die bereits überlasteten Notfalldienste in Großbritannien zu verringern.“
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