Brustkrebs bei Männern: Andere Reaktion auf Sexualhormone3. Juli 2023 © Antonio Tanaka – stock.adobe.com (Symbolbild) Brustkrebs bei Männern und Frauen erscheint vom Phänotyp her ähnlich. Laut den Autoren eines aktuellen Reviews gibt es jedoch Evidenz dafür, dass sich männlicher und weiblicher Brustkrebs in ihrer molekularen Landschaft unterscheiden. Daher hat das Team um Subarnarekha Chatterji von der University of Aberdeen, Großbritannien, in seiner systematischen Übersichtsarbeit aus Artikeln, die vom 16.03.1992-01.05.2021 veröffentlicht wurden, alle Daten zu prognostischen Biomarkern bei männlichem Brustkrebs zusammengefasst, inklusive Genetik, Transkriptomik, Proteomik und Epigenetik sowie phänotypische Merkmale von prognostischem Wert. Auf diese Weise identifizierten die Wissenschaftler Wissenslücken in der bestehenden Literatur. In ihrem Review diskutieren sie Einschränkungen der eingeschlossenen Studien und skizzieren mögliche Ansätze für die Entdeckung und Validierung translationaler Biomarker bei männlichem Brustkrebs. Darüber hinaus führen sie STC2, DDX3 und DACH1 als unzureichend genutzte Marker mit Männer-spezifischem prognostischen Wert bei Brustkrebs an. Abschließend schildern sie das kumulative Wissen über die umfassend erforschten Marker Östrogenrezeptor- α, Progesteronrezeptor, HER2, Androgenrezeptor und BRCA2. Ferner beleuchtet das Team um Chatterji ATM, CCND1, FGFR2, GATA3, HIF1- α, MDM2, TP53 und c-Myc als gut untersuchte Prädiktoren für ein schlechtes Überleben, die auch mit mehreren Krebsmerkmalen im Einklang stehen. Ein wesentlicher Unterschied, der sich herauskristallisierte, ist die Art und Weise, wie Sexualhormone männlichen Brustkrebs beeinflussen. Während sowohl bei Männern als auch bei Frauen männliche und weibliche Hormone zirkulieren, reagiert der Körper bei Männern mit Brustkrebs auf einige Hormone anders als bei Frauen. Überraschenderweise wurde zudem festgestellt, dass Brusttumoren bei Männern höhere Spiegel an Östrogenrezeptoren aufweisen als bei Frauen. Fazit „Jahrzehntelang wurde Brustkrebs bei Männern zu wenig untersucht, und da Männer ihren Hausarzt viel später mit Symptomen aufsuchen, kann das Ergebnis bei Männern schlechter ausfallen als bei Frauen“, erklärt Seniorautorin Prof. Valerie Speirs. „Die Dinge beginnen sich jedoch zu ändern, und in den letzten 10 Jahren wurden in diesem Bereich echte Fortschritte erzielt.“ (sf) Autoren: Chatterji S et al. Korrespondenz: Valerie Speirs; [email protected] Studie: Defining genomic, transcriptomic, proteomic, epigenetic, and phenotypic biomarkers with prognostic capability in male breast cancer: a systematic review Quellen: Lancet Oncol 2023;24(2):e74–e85; University of Aberdeen, 22.02.2023 Web: https://doi.org/10.1016/S1470-2045(22)00633-7
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