Brustkrebs: Studie untersucht Rolle der mitochondrialen Dynamik

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Eine Studie der Universität Ottawa, Kanada, deutet darauf hin, dass die Förderung der mitochondrialen Verlängerung in Brustkrebszellen deren Fähigkeit zur Metastasierung hemmt.

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass die Induktion eines fusionierten mitochondrialen Netzwerks in Brustkrebszellen deren Fähigkeit zur Metastasierung einschränkt. Das ist spannend, denn Metastasen sind die Haupttodesursache bei Krebspatienten“, berichtet Prof. St-Pierre von der Universität Ottawa. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht.

Verlauf der Studie

Die Erstautorin der Studie, Dr. Lucía Minarrietanorth, weist darauf hin, dass das Forschungsteam mehrere verschiedene Ansätze verwendet hat, um die mitochondriale Verlängerung in Brustkrebszellen zu fördern und eine gemeinsame Signatur zu finden, die ihnen helfen würde, herauszufinden, welche Wege zu einer Verringerung der Metastasenbildung führen. Dieser methodische Ansatz wurde auch verwendet, um die klinische Relevanz zu bestimmen. „Bei der Analyse der mitochondrialen Morphologie verschiedener Brustkrebszelllinien stellten wir fest, dass diejenigen mit geringerem Metastasierungspotenzial tendenziell längere Mitochondrien haben. Dies deutet darauf hin, dass ein fragmentiertes mitochondriales Netzwerk mit aggressiveren Krankheitsverläufen in Zusammenhang stehen könnte“, erklärt Minarrieta.

Mithilfe dieser gemeinsamen Verlängerungssignatur, die als eine Art Maßstab fungiert, konnten die Forscher feststellen, dass ein höherer mitochondrialer Verlängerungswert mit besseren Ergebnissen bei Brustkrebspatientinnen verbunden war. Dazu gehören auch Patienten mit aggressiveren Subtypen. „Wir glauben, dass die Förderung der mitochondrialen Verlängerung in Brustkrebszellen während der ersten Behandlungsphase eingesetzt werden könnte, um das Wiederauftreten von Metastasen auf lange Sicht zu verhindern“, so St-Pierre und fügt hinzu, dass sich metastasierter Brustkrebs oft entwickelt, nachdem die Patienten die Therapie für ihre Erstdiagnose abgeschlossen haben und eine Zeit lang krebsfrei leben.

Anwendung eines Antirheumatikums

Neben der gezielten Beeinflussung mitochondrialer Spaltproteine ​​durch genetische Manipulation im Labor hat das Team auch eine potenziell vielversprechende Methode zur Induktion der Verlängerung in Mitochondrien mithilfe eines Antirheumatikums namens Leflunomid entdeckt. Der Hinweis, dass Leflunomid zur Vorbeugung oder Verzögerung von Metastasen bei Patienten eingesetzt werden könnte, ist laut Dr. St-Pierre ein wichtiger translationaler Aspekt der Studie.

Weitere Studie seien deshalb geplant: „Wir möchten den translationalen Aspekt dieser Erkenntnisse weiter untersuchen. Schließlich wäre es wichtig, klinische Studien durchzuführen, um die Auswirkungen von Leflunomid auf die Metastasierung bei Krebspatienten zu testen“, sagt St-Pierre abschließend.