Brustkrebs: US-Studie unterstützt jährliche Vorsorgeuntersuchung für Frauen über 40

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Bei Frauen mit Brustkrebsdiagnose, die jedes Jahr an einer Mammographie-Vorsorgeuntersuchung teilnahmen, war die Gesamtüberlebensrate höher als bei Frauen, die alle zwei Jahre oder seltener an einer Vorsorgeuntersuchung teilnahmen.

Dies geht aus einer neuen US-amerikanischen Studie der University of Pittsburgh und dem University of Pittsburgh Medical Center (UPMC) hervor, die in der Fachzeitschrift „Journal of Clinical Oncology“ veröffentlicht wurde.

„Nur etwa 65 Prozent der Frauen über 40 werden auf Brustkrebs untersucht, und nur etwa die Hälfte dieser Frauen nimmt jährlich an der Untersuchung teil – teilweise aufgrund widersprüchlicher Richtlinien zu empfohlenen Untersuchungsintervallen“, berichtet die Hauptautorin Margarita Zuley. „Unsere Studie zeigt, dass eine jährliche Untersuchung gegenüber einer zweijährlichen Untersuchung einen erheblichen Vorteil bietet, auch bei Frauen vor der Menopause“, ergänzt sie.

USA: Unterschiedliche Screening-Richtlinien

Während viele klinische Studien den Nutzen von Mammographie-Screenings bei Brustkrebs belegen, gibt es unterschiedliche Richtlinien darüber, wie oft Frauen untersucht werden sollten. Das American College of Radiology, USA, und mehrere andere Organisationen empfehlen jährliche Screenings ab dem 40. Lebensjahr, während die U.S. Preventive Services Task Force, USA, zweijährliche Screenings ab dem 40. Lebensjahr empfiehlt. Da es in den USA kein nationales Brustkrebsregister gibt, haben Zuley und ihr Team kürzlich eine große institutionelle Datenbank entwickelt, um die tatsächlichen Ergebnisse für Brustkrebspatientinnen besser zu verstehen. Um mehr Beweise für optimale Mammographie-Screening-Intervalle zu erhalten, verwendeten die Forscher diese Datenbank, um 8145 Brustkrebspatientinnen zu vergleichen, bei denen vor der Diagnose mindestens eine Mammographie durchgeführt worden war. Das Screening-Intervall wurde als jährlich angesehen, wenn der Zeitraum zwischen den Mammographien weniger als 15 Monate betrug, als zweijährlich, wenn er zwischen 15 und 27 Monaten lag, und als intermittierend, wenn er mehr als 27 Monate betrug.

Das Ergebnis: Der Prozentsatz an Krebs im Spätstadium – TNM-Stadium IIB oder schlechter – betrug 9 Prozent, 14 Prozent bzw. 19 Prozent für die jährlichen, zweijährlichen und intermittierenden Screening-Gruppen. Die zweijährlichen und intermittierenden Gruppen hatten eine wesentlich schlechtere Gesamtüberlebensrate als die jährliche Gruppe. „Der Anteil von Krebs im Spätstadium ist mit zunehmenden Screening-Intervallen deutlich gestiegen“, kommentiert Zuley. „Jährliche Mammographien sind für die Früherkennung von Brustkrebs entscheidend, was die Überlebenschancen erhöht, die Patienten weniger belastet, da die Behandlung möglicherweise nicht so intensiv sein muss, die Genesung erleichtert und die Behandlungskosten senken kann“, fügt sie hinzu.

Ziel: Risiko falsch-positiver Ergebnisse minimieren

Ein Problem bei häufigeren Mammographien ist das erhöhte Risiko falsch positiver Ergebnisse, die zu unnötigen Biopsien und Angstzuständen führen, betonen die Autoren zugleich. „Wir sind uns bewusst, dass es potenziell schädlich ist, Frauen zu zusätzlichen Vorsorgeuntersuchungen zurückzurufen, aber ich glaube nicht, dass diese schädlichen Auswirkungen das Risiko überwiegen, Krebserkrankungen zu übersehen und Frauen daran sterben zu lassen“, so Zuley. Abschließend betont sie: „Wir arbeiten auch an der Erprobung von Vorsorgeuntersuchungsmethoden, die weniger falsch-positive Ergebnisse liefern als Mammographien, und arbeiten an allen Fronten daran, die kostengünstigste und genaueste Methode zur Betreuung unserer Patientinnen zu finden.“