Brustkrebs: Verhaltensinterventionen bessern depressive Symptome18. April 2022 © Marcin – stock.adobe.com (Symbolbild) Junge Frauen, die Brustkrebs überlebt haben, haben ein erhöhtes Risiko, an einer Depression und begleitenden Symptomen zu erkranken. Die Studie von Prof. Julienne Bower von der University of California (USA) und ihren Kollegen untersuchte die Wirksamkeit von 2 Verhaltensinterventionen bei symptomatischen Frauen. Es stellte sich heraus, dass Achtsame Bewusstseinspraktiken (MAPs) und Überlebenserziehung (SE) die depressiven Symptome reduzieren. Die Studie der Forscher war eine randomisierte 3-armige Studie. Sie inkludierte Frauen (n=247, medianes Alter 46 Jahre), die ihre Brustkrebsdiagnose im Alter von ≤50 Jahren erhielten, ihre Behandlung abgeschlossen hatten und depressive Symptome aufwiesen. Die Frauen wurden nach dem Zufallsprinzip randomisiert und nahmen 6 Wochen lang an MAPs (n=85) oder SE (n=81) teil. Verglichen wurden sie mit Wartelistenkontrollen (WLC; n=81), die keine Intervention erhielten. Befragungen wurden vor und nach der Intervention sowie bei den Nachuntersuchungen 3 und 6 Monate später durchgeführt. Die Forschenden verglichen die Interventionsgruppen mit den WLC und verwendeten dazu lineare gemischte Modelle. Das primäre Ergebnis war die Veränderung der depressiven Symptome auf einer Depressionsskala. Zu den sekundären Endpunkten gehörten Veränderungen hinsichtlich Müdigkeit, Schlaflosigkeit und vasomotorischen Symptomen. Die Wissenschaftler stellten fest, dass MAPs und SE im Vergleich mit den WLC zu einer signifikanten Abnahme der depressiven Symptome führten (durchschnittliche relative Veränderung zu den WLC: MAPs –4,7 [95%-KI –7,5 bis –1,9] und SE –4,0 [95%-KI –6,9 bis –1,1]). Dieser Effekt war durch die MAPs auch noch nach 6 Monaten vorhanden (durchschnittliche relative Veränderung zu den WLC: MAPs –3,7 [95%-KI –6,6 bis –0,8] und SE –2,8 [95%-KI –5,9 bis 0,2]). Des Weiteren hatten MAPs, aber nicht SE, positive Auswirkungen auf Müdigkeit, Schlaflosigkeit und vasomotorische Symptome, die außerdem immer noch 6 Monate nach Ende der Intervention bestanden (p<0,05). Fazit Achtsame Bewusstseinspraktiken und Überlebenserziehung können bei jungen Frauen, die Brustkrebs überlebt haben, die depressiven Symptome reduzieren. Laut den Autoren haben die Interventionen einen erheblichen potenziellen Nutzen für die Lebensqualität und das Gesamtüberleben der gefährdeten Patientinnen und die Interventionen könnten zudem einfach über virtuelle Plattformen verbreitet werden. (sh) Autoren: Bower JE et al. Korrespondenz: Julienne Bower; [email protected] Studie: Targeting Depressive Symptoms in Younger Breast Cancer Survivors: The Pathways to Wellness Randomized Controlled Trial of Mindfulness Meditation and Survivorship Education Quelle: J Clin Oncol 2021;39(31):3473–3484. Web: https://doi.org/10.1200/JCO.21.00279
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