Bullöses Pemphigoid: Studie zu Nebenwirkungen unter Cortisontherapie31. Juli 2024 Foto: © Yurii Kibalnik – stock.adobe.com Auf der Haut angewendete Cortisonpräparate können im Vergleich zu Cortisontabletten mit einem weniger hohen Risiko für schwere Herzerkrankungen und früheres Versterben bei Patienten mit bullösem Pemphigoid verbunden sein. Leitlinien empfehlen derzeit systemische oder lokal angewandte Entzündungshemmer wie Cortison zur Therapie des bullösen Pemphigoids. Zwar gibt es bereits Hinweise, dass die Einnahme von Cortisontabletten für die Betroffenen nachteiliger sein könnte, es fehlte jedoch an Daten, um die Annahme zu bestätigen. Ein Team um Prof. Dr. Ralf Ludwig, Direktor des Instituts für Experimentelle Dermatologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, und der Universität zu Lübeck, hat nun die Daten von über 5.000 Patientinnen und Patienten mit bullösem Pemphigoid analysiert. Die Studie wurde durch die Kooperation des UKSH mit der globalen Medizindatenbank TriNetX ermöglicht, die Krankheitsdaten von über 150 Millionen Patientinnen und Patienten enthält. Die Arbeit ergab, dass Personen, die mit Tabletten behandelt wurden, ein deutlich höheres Risiko für schwere Herzerkrankungen, Infektionen und für ein früheres Versterben haben, als Betroffene, die lokale Präparate anwenden. Das Risiko eines Krankheitsrückfalls war hingegen bei der Einnahme von Cortisontabletten niedriger. Die retrospektive Studie zeigt zwar die Risiken, berücksichtigt jedoch nicht die Ursachen für die analysierten Auswirkungen. „Wir konnten nicht miteinbeziehen, warum die einzelnen Patientinnen und Patienten die jeweilige Darreichungsform erhalten haben. Möglicherweise wurden viele leichte Erkrankungsfälle mit lokal anzuwendenden Präparaten behandelt, Menschen mit schwerer Krankheitsausprägung aber häufiger mit Tabletten. Es bedarf klinischer Studien, um endgültige Schlüsse ziehen zu können. Die individuelle Therapie des bullösen Pemphigoids muss weiterhin sorgfältig abgewogen werden und den Schweregrad der Erkrankung, Bedürfnisse und Risiken der Betroffenen berücksichtigen“, so Ludwig. Die Studie wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Exzellenz-Chair-Programm des Landes Schleswig-Holstein gefördert.
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