Burkhard Dick zum Präsidenten der europäischen Gesellschaft für Katarakt- und Refraktivchirurgie gewählt

Burkhard Dick, designierter Präsident der ESCRS. Foto: © Andreas Beyna/UK Knappschaftskrankenhaus Bochum

Prof. Burkhard Dick, Direktor der Augenklinik am Universitäts­klinikum Knappschaftskrankenhaus (UK KK) Bochum, wird in den Jahren 2026 und 2027 an der Spitze der European Society of Cataract and Refractive Surgery (ESCRS) stehen.

Der weltweit anerkannte Bochumer Augenchirurg ist zum künftigen Präsidenten der ESCRS gewählt worden. Dies teilte jetzt die Universitäts-Augenklinik mit. „Dick, der seit 2006 die Universitätsaugenklinik in Bochum leitet, wurde auf einer Tagung der entscheidenden Gremien und der Führungsebene der ESCRS in Barcelona zum Präsidenten der Gesellschaft gewählt“, berichtet die Klinik weiter. Dick werde die ESCRS in den Jahren 2026 und 2027 als Nachfolger der derzeitigen Präsidentin, der portugiesischen Augenärztin Prof. Filomena Ribeiro, leiten.

„Die ESCRS reicht weit über Europa hinaus und hat mehr als 7000 Mitglieder aus rund 130 Ländern“, betont das UK KK Bochum. Mit knapp 600 Mitgliedern sei Deutschland in der ESCRS-Mitgliederstatistik die „Nummer 1“, gefolgt vom Vereinigten Königreich mit rund 560 und den Niederlanden mit knapp 440 Mitgliedern. Trotz dieser starken Beteiligung werde Klinikdirektor Dick jedoch erst der zweite ESCRS-Präsident aus Deutschland sein – nach Prof. Thomas ­Neuhann aus München, der von 1998 bis 1999 amtiert habe.
„Dick hat vor allem aufgrund seiner Pionierarbeit auf dem Gebiet der Kataraktchirurgie ein hohes inter­nationales Renommee“, betont das UK KK. Die Klinik in Bochum sei unter seiner Leitung zu einem Schwerpunktzentrum der lasergestützten Kataraktoperation geworden. Ferner habe Dick viele neue Instrumente und Intra­okularlinsen konzipiert. Auch in der Behandlung des Glaukoms habe die Bochumer Klinik auf dem Gebiet der minimalinvasiven Chirurgie eine Vorreiterrolle übernommen. „Grundlagen zu dieser und anderen Augenerkrankungen werden am Bochumer „Institute for Experimental Eye Research“ entwickelt“, heißt es abschließend.

Dick zeigte sich über seine Wahl erfreut und erklärte, die europäische wie globale Zusammenarbeit in der operativen Augenheilkunde zum Nutzen für alle Patienten verstärken zu wollen. „Dazu gehört auch und vor allem die Solidarität mit jenen Partnerländern, die nicht über eine so gute augenärztliche Infrastruktur verfügen wie wir in Mitteleuropa“, betonte Dick und verwies auf ein konkretes Projekt. „Die ESCRS stellt einen Hightech-Simulator zur Verfügung, mit dem junge Ärztinnen und Ärzte üben können, ohne dass ein Fehler einem Patien­ten schadet. Der momentan in Bochum stehende Simulator wird demnächst nach Serbien gehen. Auch Kolleginnen und Kollegen aus der Ukraine haben an ihm lernen können. Dieses vom Krieg heimgesuchte Land unterstützt die ESCRS darüber hinaus auf viel­fältige andere Weise.“
Ein weiteres Gegenwartsproblem, bei dem sich die Gesellschaft engagiert und dem Dick die verstärkte Aufmerksamkeit widmen wird, ist der ­Klimawandel: „Als Augenoperateure stehen wir in der Pflicht, nachhaltig zu arbeiten und den OP-Abfall drastisch zu reduzieren. Hier haben wir bereits Erfolge erzielt, aber es wird noch mehr geschehen – geschehen müssen.“