BvDU fordert endgültige Lösung für Hygienekosten1. September 2020 BvDU-Präsident Axel Schroeder. Foto: BvDU Der Berufsverband der Deutschen Urologen (BvDU) beklagt Stillstand in den Verhandlungen um die Vergütung der Hygienekosten in urologischen Praxen. Der Verband fordert, die Hygienekosten müssten „endlich angemessen vergütet werden”. „Unsere Geduld ist jetzt am Ende. Die benötigten Daten zur Berechnung liegen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) seit einiger Zeit vor und wir warten auf eine Stellungnahme“, kritisiert BvDU-Präsident Dr. Axel Schroeder. „Die Klärung der Hygienekostenfrage ist längst überfällig und wir fordern eine schnellstmögliche Lösung. Die Corona-Pandemie hat in der Öffentlichkeit die allgemeine Hygienesensibilität stark gefördert. Hierfür wurden schnell und bürokratielos Sondertöpfe bewilligt. Nun ist es an der Zeit, auch die Praxen dauerhaft finanziell zu entlasten“, fordert Schroeder. Teilerfolg bei flexibler Zystoskopie Nicht erst seit der Corona-Krise sind niedergelassene Urologinnen und Urologen mit verschärften Hygienemaßnahmen konfrontiert. Bereits seit 2012 gelten striktere Richtlinien für die Hygiene bei der Medizinproduktaufbereitung (wir berichteten). Sie verursachen nach Angaben des BvDU enorme Kosten, die urologische Praxen aktuell aus ihren Einnahmen finanzieren. Im Jahr 2018 mussten operativ tätige Praxisinhaber durchschnittlich rund 53.000 Euro mehr dafür aufwenden. „Mit unserer Zystoskopie-Kampagne im vergangenen Jahr haben wir zwar erreicht, dass seit 1. April jetzt endlich die Investition der flexiblen Zystoskopie im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) bewertet wird. Die zentrale Forderung nach einer angemessenen Vergütung der Betriebskosten für den Mehraufwand in der Hygiene und Medizinproduktaufbereitung muss noch jedoch noch erfüllt werden“, betont der BvDU-Präsident. Um diese Frage endlich klären zu können, hat das Institut des Bewertungsausschusses (InBA) von Mitte April bis Mitte Mai 2020 eine Erhebung von Hygienekosten für Zystoskopien in urologischen Arztpraxen durchgeführt. Befragt wurden rund 1500 Urologie-Praxen. Bedingt durch die Corona-Pandemie wurde der Start im Vorfeld immer wieder verschoben. Zystoskopie-Kampagne 2019 mit hoher Beteiligung Bereits Ende des vergangenen Jahres hatte der BvDU zu einer Zystoskopie-Kampagne aufgerufen, in der teilnehmende urologische Praxen im Aktionszeitraum bei ihren Patienten keine Blasenspiegelungen mehr durchgeführt haben. Rund die Hälfte aller niedergelassenen Urologen im ganzen Bundesgebiet hatten sich nach Verbandsangaben daran beteiligt. Sollten sich die Verhandlungen zu lange hinziehen, könnten die Urologen einen erneute Kampagne starten, wie BvDU-Präsident Schroeder den Urologischen Nachrichten sagte (wir berichteten). (BvDU/ms)
Mehr erfahren zu: "Medizin-Nobelpreis für Immunforscher aus Japan und den USA" Medizin-Nobelpreis für Immunforscher aus Japan und den USA Ihre Entdeckung erklärt, wie der Körper Autoimmunerkrankungen und Allergien verhindert. Sie schuf die Basis für mögliche Therapien gegen Arthritis, Multiple Sklerose oder Typ-1-Diabetes.
Mehr erfahren zu: "Krankenkassen fordern sofortige Kostenbremse" Krankenkassen fordern sofortige Kostenbremse Von Basil Wegener und Sascha Meyer, dpa In wenigen Tagen soll die Ungewissheit über die Beitragshöhe bei den Krankenversicherten im neuen Jahr ein Ende haben. Greift die Politik noch zu […]
Mehr erfahren zu: "HIV: Neu identifizierter Antikörper könnte die Behandlung verbessern" HIV: Neu identifizierter Antikörper könnte die Behandlung verbessern Ein Forschungsteam unter Kölner Leitung hat den Antikörper 04_A06 entdeckt, der das HI-Virus in fast allen getesteten Varianten in vitro neutralisiert und sogar klassische Resistenzmechanismen überwindet.