BvDU: Prostatabiopsien ab nächstem Jahr leistungsgerecht honoriert

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Im Rahmen der Verhandlungen zur Weiterentwicklung des Einheitlichen Bewertungsmaßtabs (EBM) sind Prostatabiopsien in den Anhang 2 des EBM aufgenommen worden.

Die per transrektalem Ultraschall (TRUS) gesteuerte Prostatastanzbiopsie sei bisher desaströs unterfinanziert gewesen, so der Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) in einer aktuellen Mitteilung. Jetzt stellen die Krankenkassen zusätzliches Geld für die ambulante Versorgung bereit. Damit würden Prostatabiopsien ab 01.01.2024 endlich leistungsgerecht honoriert. Damit sei ein weiterer Meilenstein für die urologische Versorgungsrealität erreicht worden.

Der Anhang 2 des EBM enthält alle Operationen, die Vertragsärzte ambulant und belegärzt-lich durchführen und berechnen dürfen. Diese sind nach dem Operationen- und Prozedurenschlüssel (OPS) kodiert. Des Weiteren enthält der Anhang 2 Gebührenordnungspositionen für die im Zusammenhang mit den Operationen berechnungsfähigen Überwachungskomplexe, postoperativen Behandlungskomplexe sowie die zugeordneten Narkoseleistungen. Diese Leistungen sind zukünftig auch für die Prostatabiopsie abrechenbar. Gleichzeitig seien alle Voraussetzungen erfüllt, um die Prozeduren sehr zeitnah in den AOP-Katalog aufzunehmen, sodass auch die Kliniken von dieser Entwicklung partizipieren könnten, so der Berufsverband weiter.

Der BvDU rechnet es sich als Erfolg an, dass die Kassenärztliche Bundesvereinigung sich nunmehr mit den Forderungen der Urologie bezüglich der Prostatabiopsie gegenüber dem Spitzenverband der Krankenkassen (GKV) durchsetzen konnte. Anfang des Jahres waren die Urologen noch enttäuscht, dass die ambulant erbringbaren Operationen im EBM abgestaffelt wurden. Der BvDU habe im Anschluss sehr wachsam und kritisch die Entwicklung verfolgt und seine Kritik “über alle Kanäle deutlich hör- und sichtbar” platziert. Dabei habe sich die enge Abstimmung mit der Arbeitsgruppe Sektorenübergreifende Versorgung (AG SÜV) der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) als erfolgreich erwiesen.

Als Nächstes steht das Thema Fusionsbiopsie mit Abbildung des erhöhten zeitlichen und apparativen Aufwandes auf der Agenda. Hier erwartet der BvDU insbesondere durch den Schulterschluss mit der AG SÜV ähnlich gute Erfolge.

(BvDU/ms)