BvDU wütend über Erhöhung des Orientierungswertes um 3,85 Prozent18. September 2024 “Patientinnen und Patienten, stellt Euch auf bisher unvorstellbar lange Wartezeiten bei Fachärztinnen und Fachärzten ein”, so die düstere Prophezeiung von BvDU-Präsident Axel Belusa. Foto: BvDU Der Berufsverband der Deutschen Urologie (BvDU) zeigt sich in einer aktuellen Mitteilung höchst unzufrieden mit der Erhöhung des Orientierungswertes um 3,85 Prozent. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der GKV-Spitzenverband haben diese Steigerung am 16.09.2024 beschlossen. „Die Einigung auf diese Erhöhung löst Wut aus bei allen niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, die tagtäglich ihr Bestes leisten, um ihre Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen“, kommentiert BvDU-Präsident Dr. Axel Belusa. „Die wirtschaftliche Existenz der Praxen ist damit akut gefährdet“. In Anbetracht der Inflation bedeute die Erhöhung des Orientierungswertes um 3,85 Prozent eine Nullrunde für die niedergelassenen Kollegen, betont der BvDU. Doch auch in anderen Punkten sieht der Berufsverband die Niedergelassenen benachteiligt: Eine neue Gebührenordnung für Ärzte sei nicht in Sicht und im Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz kämen die niedergelassenen Fachärzte nicht vor. „Darin zeigt sich, dass Kassen und Regierung niedergelassene Fachärzte nicht wollen und nicht brauchen“, stellt der BvDU fest. „Ob die Gesellschaft das genauso sieht, wird sich zeigen: dann, wenn es die fachärztliche ambulante flächendeckende wohnortnahe Versorgung nicht mehr gibt.“ „In Zukunft wird zugesperrt“ Im Weiteren malt der Urologenverband die Konsequenzen aus seiner Sicht aus: „25 Prozent der Fachärztinnen und Fachärzte sind über sechzig. Nach der Entscheidung gestern denken auch sie, wie junge Ärztinnen und Ärzte es bereits tun, über ihre Work-Life-Balance nach und rechnen sich durch, ob eine Frühverrentung nicht doch die bessere Alternative ist.“ „Vielleicht waren wir mit unserer Leistungsbereitschaft und dem damit verbundenen Anspruch auf Wohlstand auf dem Holzweg“, überlegt Belusa. „Das sollten wir uns kritisch hinterfragen. In Zukunft wird zugesperrt, wenn die reguläre Sprechstundenzeit vorbei ist, und zuhause bei der Familie oder im Sport entspannt.“ Die „demografische Welle, die auf Deutschland zurollt“, werde dann auf noch weniger Schultern verteilt werden. Die Pressemitteilung gipfelt in der bitteren Formulierung: „Deutschlands Patientinnen und Patienten: Stellt Euch auf bisher nicht vorstellbare Wartezeiten bei Fachärztinnen und Fachärzten ein und bedankt Euch bei der Politik.“ Obwohl die Ärzte trotz Jahrzehnten mit Null- oder Minusrunden und zunehmend widrigen Umständen „schier übermenschlich und mit gleichem Engagement“ weiter behandeln, belohne dies die Politik, „indem sie das bisher funktionierende deutsche Gesundheitswesen selbst systematisch kaputt macht“. (BvDU/ms)
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