BVTI betrachtet Teststellen als weiterhin unverzichtbar in der COVID-19-Pandemie24. November 2022 Foto: © PhotoSG/stock.adobe.com Der neu gegründete Bundesverband für Teststellen und Infektionsschutz e.V. (BVTI) warnt vor einer Gefährdung der Corona-Teststellen in Deutschland. Diese leisten nach seiner Ansicht weiterhin einen wichtigen Beitrag für die Umsetzung der bundesweiten Strategien zur Eindämmung von COVID-19. Eine zuverlässige Diagnostik sei unverzichtbarer denn je, betont der Verband, denn derzeit stiegen regional sowohl die Besucherzahlen als auch die Infektionsfälle wieder an. „Die geplanten Änderungen an der Corona-Testverordnung, erhebliche Rechtsunsicherheiten sowie unklare bürokratische Ausgangslagen bedrohen jedoch die wirtschaftliche Grundlage vieler Teststellen“, erklärt der BVTI. Er fordert daher Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Teststellen und eine Garantie für den längerfristigen Weiterbetrieb, insbesondere um Verträge einhalten zu können. Des Weiteren setzt sich der BVIT für die Beibehaltung der Drei-Euro-Schnelltests ein. Gerade dieses Angebot werde nach den Erfahrungen der Mitgliedsunternehmen stark genutzt und von der Bevölkerung gut angenommen. Sollte diese Möglichkeit wegfallen, würden für viele Menschen die Hürden höher, sich professionell und mit einem sicheren Ergebnis testen zu lassen, sieht der Verband voraus. Dieses Argument sei umso wichtiger, da viele Betroffene sich selbst entweder gar nicht testen oder die ordnungsgemäße Anwendung von Selbsttests nicht beherrschen. Die deutschen Teststellenbeauftragten bemängeln außerdem die zahlreichen administrativen Hürden mit deren erheblichen finanziellen Folgen. So ist nach Angaben des BVTI im Sommer über zwei Monate lang keine einzige Teststelle bundesweit bezahlt worden, und auch jetzt würden immer noch rund 120 Millionen Euro an Vergütung in 780 Fällen von den Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) zurückgehalten. Die einzelnen Teststellenbeauftragten sind laut dem BVTI dadurch teilweise in ihrer privaten Existenz bedroht. Auch die Abrechnung der Coronatests über die KV funktioniere noch nicht zufriedenstellend. Hier komme es immer wieder zu Auszahlungsstopps. Die Vermutung des BVTI: „Offenbar sind die KVen mit den vielen Plausibilitätsprüfungen überfordert.“ Einheitliche Qualitätsstandards für Teststellen Der BVTI bietet an, diese strukturell bedingten Missstände gemeinsam mit den zuständigen Behörden anzugehen. So spricht sich der Verband ausdrücklich für einheitliche Qualitäts- und Prüfungsstandards, um gegen schwarze Schafe in der Branche vorzugehen. Christoph Caesar, Vorstand des BVTI, hat dazu eine klare Haltung: „Unlautere Geschäfte mit Corona-Tests lehnen wir entschieden ab. Doch solche Vorkommnisse dürfen nicht dazu führen, dass seriöse Unternehmen seit Monaten kein Geld erhalten.“ Darüber hinaus bietet der BVTI eigene Fachkunde-Schulungen und Zertifizierungen an, um einheitlich hohe Qualitätsstandards bei den Teststellen zu gewährleisten. Zudem berät der Verband seine Mitglieder in allen berufsspezifischen Belangen und fördert die Informationen über den Infektionsschutz in der Bevölkerung. Christoph Caesar betont die besondere Bedeutung des Verbandes für die Qualität der Corona-Tests: „Unser gemeinsames Ziel ist es, Qualitätsstandards für Teststellen zu entwickeln und dafür zu sorgen, dass politisch und gesellschaftlich beste Rahmenbedingungen geschaffen werden für einen einfachen und unkomplizierten Zugang zu Schnelltests.“ Sein Vorstandskollege, Yazan Hassan, ergänzt: „Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass Teststellen allen Menschen zugänglich sind, die sie brauchen. Ohne Einschränkung.“ Man wolle dazu durch den BVTI künftig „mit einer starken und gemeinsamen Stimme sprechen.“ Der Bundesverband für Teststellen und Infektionsschutz e.V. (BVTI) ist eine unabhängige Vereinigung von beauftragten Leistungserbringern zur Durchführung von Testungen im Sinne der Coronavirus-Testverordnung (TestV), Herstellern und Lieferanten von Schnelltests, Hygieneprodukten und Software, sowie Apotheker und Fachärzte. Der BVTI vertritt 248 natürliche und juristische Personen als Mitglieder und verzeichnet zunehmende Mitgliederzahlen. Die Branche hat bundesweit knapp 68.000 Beschäftigte.
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