Cannabis-Rauchen könnte Thromboserisiko erhöhen3. März 2022 Foto: ©Mitch – stock.adobe.com Das regelmäßige Rauchen von Marihuana scheint einer Saarbrücker Arbeitsgruppe zufolge kurz nach dem Cannabis-Konsum das Risiko für eine Thrombose zu erhöhen. Demnach schwellen direkt nach dem Konsum die Erythrozyten kurzzeitig an, während sich gleichzeitig die Gefäße verengen. Eine tatsächliche Gefahr für die Gesundheit ist aber noch fraglich. Regelmäßige Cannabis-Raucherinnen und -Raucher haben unmittelbar nach dem Rauchen ein gesteigertes Thromboserisiko. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Prof. Lars Kaestner von der Universität des Saarlandes in einer Untersuchung herausgefunden, die nun in Form einer kurzen Korrespondenz im „American Journal of Hematology“ veröffentlicht wurde. Die Forschenden verglichen dabei die Blutzellen von drei Personen, die Marihuana rauchen, mit den Blutzellen dreier in etwa gleichaltriger (ca. Mitte 30) Nichtkonsumenten miteinander. „Wir haben beobachten können, dass, unmittelbar nachdem Erythrozyten mit dem Cannabis-Wirkstoff Dronabinol in Berührung kommen, diese anschwellen“, erläutert Kaestner, „und zwar bei regelmäßigen Marihuana-Rauchern stärker als bei Nichtrauchern.“ Der Effekt lasse nach kurzer Zeit wieder nach, eine dauerhafte Veränderung war nicht zu beobachten. Der im Cannabis enthaltene Wirkstoff Dronabinol – auch bekannt als Tetrahydrocannabinol (THC) – stimuliert dabei den Ionenkanal TRPV2 auf Erythrozyten. Dieser Kanal, der die Aufnahme und Abgabe bestimmter Botenstoffe in die Zelle und aus der Zelle heraus reguliert, sorgt in der Folge dafür, dass die Konzentration von Natrium-Ionen in der Blutzelle steigt und vermehrt Wasser aufgenommen wird. „Dadurch schwillt die Zelle an“, erklärt Kaestner. Innerhalb einer Stunde fänden die Zellen wieder in ihre ursprüngliche Diskus-Form zurück. Innerhalb dieser Zeit steige jedoch das Thromboserisiko für Raucherinnen und Raucher von Cannabis leicht an, so Kaestner. „Dadurch, dass zum einen die Blutzellen größer und runder sind, bleiben sie in kleinen Kapillaren eher stecken. Zudem verengen sich beim Rauchen von Cannabis die Gefäße, was das Risiko für Mikrothrombosen ebenfalls erhöht.“ Dass damit tatsächlich auch eine Gesundheitsgefahr einhergehe, kann der Biophysiker allerdings nicht sagen. Diese Frage war nicht Teil der Studie.
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