Cannabiskonsum und Prävalenz aktuellen Asthmas: US-Studie zeigt Zusammenhang bei Jugendlichen und Erwachsenen auf

Blunt (Foto: © Drew Gomez/stock.adobe.com)

Laut einer neuen Veröffentlichung tritt Asthma häufiger bei Personen auf, die in den vorangegangenen 30 Tagen Cannabis konsumiert haben.

Dabei, so berichten die Forschende der Columbia University Mailman School of Public Health, der City University of New York und dem Children’s National Hospital der George Washington University (USA), sei die Wahrscheinlichkeit für Asthma sogar noch deutlich höher bei Personen, die im Vormonat sehr häufig Cannabis geraucht haben. Bisher war wenig über den Zusammenhang von Cannabiskonsum bei Jugendlichen und dem Zusammenhang mit Asthma bekannt.

Die Studienergebnisse zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken, umso höher ist, je häufiger Cannabis konsumiert wird, und dass sich auch nach Adjustierung hinsichtlich eines Zigarettenkonsums daran kaum etwas ändert.

„Angesichts des zunehmenden Cannabiskonsums in den USA wird das Verständnis möglicher Zusammenhänge zwischen Cannabiskonsum und Asthma für die Gesundheit der Bevölkerung immer wichtiger”, formuliert die korrespondierende Autorin Renee Goodwin von der Abteilung für Epidemiologie der Columbia Mailman School of Public Health and Epidemiology an der City University of New York.”

Die Daten stammen aus dem National Survey on Drug Use and Health 2020, einer repräsentativen jährlichen Umfrage unter 32.893 Personen im Alter ab 12 Jahren in den Vereinigten Staaten. Die Forscher verwendeten Regressionsmodelle, um den Zusammenhang zwischen der Häufigkeit des Konsums von Cannabis und/oder „Blunts“ (Marihuana in einer Zigarrenhülle) in den vorangegangenen 30 Tagen bei Personen mit aktuellem Asthma zu untersuchen. Dabei nahmen sie eine Adjustierung in Bezug auf Demografie und aktuellen Zigarettenkonsum vor.

Das Ergebnis: Aktuelles Asthma trat häufiger bei Personen auf, die Vormonat Cannabis konsumiert hatten, als bei solchen ohne einen Konsum (10% vs. 7,4%). Die Wahrscheinlichkeit für Asthma war insbesondere hoch unter Personen, die an 20 bis 30 Tagen des Vormonates Cannabis geraucht oder an 6 bis 15 Tagen beziehungsweise an 20 bis 30 Tagen im vorangegangenen Monat Blunts konsumiert hatten. Insgesamt lag die Asthmaprävalenz in der Stichprobe bei 7,4 Prozent.

„Unsere Erkenntnisse fügen der zunehmenden Forschung zu potenziellen Schäden im Zusammenhang mit dem Konsum von Cannabis eine signifikante Schicht hinzu“, schreiben die Autoren. „Sie zeigt erstmals einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum und Risiken für die Atemwegsgesundheit auf,  insbesondere eine erhöhte Asthmaprävalenz. Die Untersuchung der Asthmaprävalenz sowohl bei Jugendlichen als auch bei Erwachsenen trägt dazu bei, Initiativen und Strategien, die die öffentliche Gesundheit betreffen und auf die Risikominderung abzielen, zu unterstützen. Sie unterstreicht auch, wie wichtig es ist, die Wechselwirkungen zwischen Cannabiskonsum und Atemwegsgesundheit zu verstehen.“