Cannabisprävention von Studierenden für Studierende24. Juni 2025 Projektleiterin und wissenschaftliche Mitarbeiterin Leila Wanner (l.) mit den HM-Studentinnen der Pflegewissenschaft Sarah Pirks und Elisa Streng. (Foto: © Alexander Ratzing) Ein Forschungsprojekt der Hochschule München klärt über Cannabis auf – auf Augenhöhe, faktenbasiert und ohne zu belehren. Leicht verständliche Inhalte für Social Media, Podcasts oder Aktionstage sollen speziell für Studierende Wissen vermitteln, mit Mythen aufräumen und zum Nachdenken anregen. Ein Team um Prof. Andreas Fraunhofer und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Leila Wanner von der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule München (HM) geht mit dem Projekt „CannaPeer“ neue Wege in der Präventionsarbeit für Cannabiskonsum: Die Aufklärung leisten die Studierenden für ihre gleichaltrige Zielgruppe. Aufklärung auf Augenhöhe Ziel ist es, mit einem Peer-to-Peer-Ansatz Studierende für das Thema Cannabisprävention zu sensibilisieren. Dafür werden Studierende intensiv geschult: Workshops, praxisnahe Übungen und begleitende Materialien vermitteln ihnen das notwendige Wissen und die Methoden, um Präventionsarbeit leisten zu können. Am Ende soll dabei ein Austausch unter Gleichaltrigen entstehen. „Der Peer-to-Peer-Ansatz ist für uns der Schlüssel, um die Zielgruppe authentisch zu erreichen. Wenn Prävention wirken soll, muss sie im Lebensumfeld junger Menschen stattfinden – nahbar, glaubwürdig und dialogorientiert“, unterstreicht HM-Professor und Projektleiter Fraunhofer. Wissensvermittlung online und offline Das Projekt setzt vor allem auf Social-Media-Plattformen wie TikTok und Instagram, um die Zielgruppe anzusprechen. Ergänzt wird das Aufklärungsangebot durch einen Podcast, um Themen mit Expertinnen und Experten zu vertiefen. Dabei geht es zum Beispiel um die Wirkung von Cannabis auf den Körper, die Suchgefahr oder den Unterschied zwischen synthetischen und natürlichen Cannabinoide. Geplant sind darüber hinaus Präsenzformate, um den direkten Austausch zu fördern. Dazu zählen Workshops an Berufsfachschulen sowie eine Vorlesung zum Thema Sucht mit besonderem Fokus auf Cannabis und Alkohol. Ergänzend sind Campusbefragungen und kreative Aktionstage vorgesehen, die zunächst am Hochschulstandort Pasing starten und perspektivisch auch auf die Campus der Innenstadt ausgeweitet werden sollen. „Wir möchten mit unserem Ansatz nicht nur aufklären, sondern echte Gesprächsanlässe schaffen und die Studierenden aktiv in die Gestaltung von Prävention einbeziehen“, erklärt Wanner, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektkoordinatorin. Breite Vernetzung und nachhaltige Perspektive Das Projekt läuft in enger Zusammenarbeit mit der Universität Bamberg und der Hochschule Kempten. Darüber hinaus sind lokale Netzwerke wie das Münchner Programm zur Suchtprävention und die Aktion Jugendschutz Bayern aktiv eingebunden. Durch die Kooperationen soll der Peer-to-Peer-Ansatz eine nachhaltige und niedrigschwellige Präventionsstruktur im Bereich von Bildungsinstitutionen schaffen. Langfristig verfolgt das Projekt die Vision, ein überregionales Netzwerk von geschulten Peer-Multiplikatorinnen und -Multiplikatoren aufzubauen, durch das sich junge Menschen faktenbasiert, ehrlich und ohne Stigmatisierung über Cannabis austauschen können. Projektinformationen: Das Projekt „CannaPeer“ wird durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) finanziert und durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gefördert und koordiniert. Die zentrale Konzeption und Steuerung auf Landesebene obliegt dem Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) in Kooperation mit dem Institut für Therapieforschung (IFT).
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