Chlamydien und Gonokokken: Screening bei jungen Frauen senkt das Risiko für entzündliche Beckenerkrankungen19. Januar 2022 © Yakobchuk Olena – stock.adobe.com (Symbolbild) Ein aktualisierter Evidenzbericht mit systematischem Review für die United States Preventive Services Task Force (USPSTF) unterstützt weiterhin das Screening auf Chlamydien- und Gonokokken-Infektionen bei jungen Frauen. Ausgewählt wurden randomisierte klinische Studien und Beobachtungsstudien zur Wirksamkeit des Screenings, der Genauigkeit der Risikostratifizierung und alternativer Screening-Methoden, der Genauigkeit der Tests und der Schäden des Screenings. Als Datenquellen dienten das Cochrane Central Register of Controlled Trials, die Cochrane Database of Systematic Reviews und Medline. Berücksichtigt wurden Artikel zwischen 01.01.2014 und 28.05.2020. Erhoben wurden Infektionen, Infektionsübertragung, Komplikationen, die diagnostische Genauigkeit von Test- und Probeentnahmemethoden aufgeschlüsselt nach Körperregionen sowie ein möglicher Schaden durch das Screening. Die Wissenschaftler schlossen 27 Studien in ihre Analyse ein (n=179.515). Chlamydien-Screening im Vergleich zu keinem Screening war in 2 von 4 Studien signifikant mit einem verringerten Risiko für eine entzündliche Beckenerkrankung (pelvic inflammatory disease, PID) verbunden. In der größten Studie und war das Screening mit einer Reduktion im Krankenhaus diagnostizierter PID (0,24% vs. 0,38%; relatives Risiko 0,6 [95%-KI 0,4–1,0]) assoziiert; dies galt nicht für ambulant diagnostizierte PID oder Epididymitis. In Studien, die Instrumente zur Risikovorhersage bei asymptomatischen Frauen überprüften, zeigte allein ein Alter <22 Jahre eine vergleichbare Genauigkeit zu umfangreicheren Kriterien. Die Sensitivität der Chlamydien-Tests war ähnlich, wenn die Proben bei Frauen endozervikal entnommen wurden (89–100%) und wenn sie von der Frau selbst oder vom Arzt in der Vagina gewonnen wurden (90–100%). Das Gleiche gilt für Männer bei Probenentnahme am Meatus (100%), in der Harnröhre (99%) und im Rektum (92%), aber nicht im Pharynx bei Männern, die Sex mit Männern haben (69,2%). Die Sensitivität der Gonokokken-Tests betrug ≥89% für alle Entnahmestellen. Falsch positive und falsch negative Testraten waren bei allen Körperregionen und Methoden der Probeentnahme niedrig. Fazit Das Screening auf Chlamydieninfektionen war bei jungen Frauen signifikant mit einem geringeren PID-Risiko assoziiert. Die Kriterien für die Risikovorhersage, die über das Alter hinaus gingen, zeigten nur begrenzte Genauigkeit. Der Test auf asymptomatische Chlamydien- und Gonokokkeninfektionen war bei Probeentnahme an den meisten anatomischen Stellen sehr genau, einschließlich Urin- und selbst entnommenen Proben. Die Wirksamkeit des Screenings bei Männern und während der Schwangerschaft, optimale Screening-Intervalle und Nebenwirkungen des Screenings müssen nach Ansicht der Autoren weiter untersucht werden. (ms) Autoren: Cantor A et al. Korrespondenz: Amy G. Cantor; [email protected] Studie: Screening for Chlamydial and Gonococcal Infections: Updated Evidence Report and Systematic Review for the US Preventive Services Task Force Quelle: JAMA 2021;326(10):957–966. Web: https://doi.org/10.1001/jama.2021.10577
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