Chronische Hypertonie: Entbindung nach 39 Schwangerschaftswochen laut US-Studie optimal

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In einer neuen Studie fanden Forscher der University of Cincinnati College of Medicine, USA, heraus, dass 39 Schwangerschaftswochen optimal für die Entbindung sind, wenn chronische Hypertonie ein Faktor ist.

Aktuelle Empfehlungen aus den USA sprechen sich bei schwangeren Müttern mit chronischer Hypertonie für eine Entbindung zwischen der 37. und 39. Woche aus, aber diese Richtlinien basieren auf begrenzten Beweisen, betonen nun die Autoren einer neuen Studie. Diese zeigt nach Angaben der Forscher, dass eine Entbindung nach 39 Schwangerschaftswochen optimal ist. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „O&G Open“ veröffentlicht.

Die Forscher nutzten Geburtsurkunden der US-amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention von 2014 bis 2018, die etwa 227.000 Frauen umfassten. „Diese Studie ist von großer Bedeutung, da sie einen umfangreichen Datensatz verwendet, der alle Geburten in den USA im angegebenen Zeitraum umfasst, um datenbasierte Empfehlungen für den Zeitpunkt der Entbindung bei Frauen mit chronischer Hypertonie zu geben“, kommentiert der korrespondierende Autor Prof. Robert Rossi.

Frühgeburt vermeiden

Laut Rossi liefere die Studie den Beweis, dass Frauen mit chronischer Hypertonie nicht länger als 39 Wochen schwanger bleiben sollten. Gleichzeitig zeige sie, dass es aber auch von Vorteil sein könne, eine Frühgeburt, definiert als vor 39 Schwangerschaftswochen, zu vermeiden, sofern nicht andere ungünstige Umstände vorliegen.

Die Wissenschaftler kamen daher zu dem Schluss, dass bei Patientinnen mit chronischer Hypertonie eine Entbindung nach 39 Schwangerschaftswochen das optimale Gleichgewicht zwischen dem Risiko einer Totgeburt im Zusammenhang mit einer fortdauernden Schwangerschaft und den Risiken von gesundheitlichen Problemen oder Tod des Kindes im Zusammenhang mit einer Geburt vor 39 Schwangerschaftswochen bietet.

„Bei etwa 100 Patientinnen mit chronischem Bluthochdruck, die in der 39. statt in der 40. Woche entbinden, würden wir eine Totgeburt, einen Kindstod oder eine ungünstige Neugeborenenentwicklung weniger erwarten“, betont Rossi. Ein optimaler Zeitpunkt der Entbindung sei auch deshalb entscheidend, da die Prävalenz von chronischer Hypertonie während der Schwangerschaft zunehme.