Chronische Rhinosinusitis im Kindesalter: Neue Zahlen zur Epidemiologie und zu Arztvisiten17. April 2018 Foto: © Markus Wegmann – Fotolia.com Die pädiatrische chronische Rhinosinusitis birgt beträchtliche Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Patienten sowie das Gesundheitssystem, jedoch bedarf die Epidemiologie dieser Erkrankung weitgehender Erläuterungen. Ziel einer aktuellen Studie US-amerikanischer Otolaryngologen war zum einen die Feststellung der mit der Krankeit verbundenen Arztkonsultationen, zum anderen die Feststellung der Frequenz der Konsultationen im Vergleich zu anderen otolaryngologischen Krankheitsbildern während der Kindheit. Die Autoren bedienten sich hierfür der Informationen aus Datenbanken für nationale Erhebungen und beschränkten sich in der Analyse auf Visiten der ambulanten Versorgung in den Vereinigten Staaten der Jahre 2005-2012. Die Gesamtzahl der Fälle mit diagnostizierter chronischer Rhinosinusitis sowie deren Anteil an allen in den National Ambulatory Medical Care Surveys verzeichneten Visiten wurde ermittelt. Um die Daten in den entsprechenden Kontext setzen zu können, wurden auch die Befunde für akute Rhinosinusitis, allergische Rhinitis, Infektionen der oberen Atemwege sowie Mittelohrentzündungen extrahiert und verglichen. Außerdem wurden individuelle Altersgruppen sowie Kalenderjahre gesondert untersucht. Demnach sorgt die chronische Rhinosinusitis bei Patienten zwischen 0 und 20 Jahren für durchschnittlich 5,6 Millionen Arztkonsultationen pro Jahr (3,7-7,5 Millionen). Kinder-Altersgruppen von 5-10 Jahren und von 10-15 Jahren waren besonders betroffen (P < 0,001). Bezogen auf alle Konsultationen wurde chronische Rhinosinusitis in 2,1 % (95 % Konfidenzintervall, 1,9-2,4 %), akute Rhinosinusitis in 0,6 % (95 % Konfidenzintervall, 0,5-0,7 %), allergische Rhinitis in 2,6 % (95 % Konfidenzintervall, 2,3-2,8 %), Infektionen der oberen Atemwege in 8,0 % (95 % Konfidenzintervall, 7,5-8,4 %) sowie Mittelohrentzündung in 6,7 % (95 % Konfidenzintervall, 6,5-7,1 %) der Fälle diagnostiziert. Die durch chronische Rhinosinusitis bedingten Visiten waren signifikant häufiger als die bei akuter Rhinosinusitis (relatives Risiko 3,40; 95 % Konfidenzintervall, 2,70-4,10; P < 0,0001). Unter den 15- bis 20-Jährigen wurde chronische Rhinosinusitis 2,18-mal häufiger diagnostiziert als Mittelohrentzündung. Der chronischen Rhinosinusitis sind somit mehr Arztbesuche geschuldet als der akuten Rhinosinusitis; die Anzahl der Konsultationen entspricht in etwa der bei allergischer Rhinitis.(am)
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