Chronische Rhinosinusitis: Klinische Relevanz von Endotypen

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Ein Review US-amerikanischer Otolaryngologen stellt das aktuelle Wissen bezüglich der Endotypen bei chronischer Rhinosinusitis zusammen. Diese dienen der Klassifikation von Patienten nach pathophysiologischen Mechanismen.

Bei der chronischen Rhinosinusitis (CRS) handelt es sich um einen heterogenen pathophysiologischen Mechanismus, der zu einer chronischen sinonasalen Inflammation führt. Die traditionelle Einteilung von Patienten nach klinischen Befunden oder Phänotypen wird immer mehr durch eine Klassifikation der CRS-Patienten nach den zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen ersetzt: den Endotypen.

Eine aktuelle Studie US-amerikanischer Otolaryngologen liefert ein Review des aktuellen Wissens über die Endotypen der CRS; dabei liegt der Fokus darauf, wie die pathophysiologischen Mechanismen therapeutisch behandelt werden können. Die Autoren durchsuchten die Datenbanken MEDLINE und Pub- Med nach den Begriffen „Endotype“ und „Sinusitis“.

Es zeigte sich, dass die Endotypen der CRS häufig nach dem Inflammationsmuster der T-Helfer-Zellen eingeteilt werden und es so zu einer Einteilung nach Th2-Inflammation oder Nicht-Th2- Inflammation kommt.

Diese Gruppen zeigen ein variables Ansprechen auf medikamentöse oder chirurgische Therapien. Die inflammatorischen Mediatoren der Th2-Inflammation, Inteleukin-4, Interleukin-5 und Interleukin-13 sowie IgE, werden aktuell besonders mittels Biologika ins Visier genommen, die auch bei refraktären Erkrankungen Einsatz finden.

Ein zunehmendes Verständnis der CRS-Endotypen hat zur Identifizierung von Biomarkern geführt, welche diese Endotypen definieren und als Ziele für potenzielle therapeutische Ansätze dienen können. Das Wissen über die Merkmale, die mit diesen Endotypen und ihrem Behandlungsansprechen (sowohl auf die klassischen Behandlungsmethoden als auch auf neuartige Biologika) verknüpft sind, gestattet eine Aufnahme der Endotypen der CRS in den klinischen Entscheidungsprozess bzgl. der Therapien.

Die Autoren halten es für möglich, dass zukünftige Entscheidungsprozesse hinsichtlich der geeigneten Therapie eher auf der Klassifikation der Endotypen beruhen und so möglicherweise das klinische Behandlungsergebnis bei Patienten mit CRS verbessert werden könnte. (am)

Originalpublikation:
Husain et al. Clin Otolaryngol 2019 Nov;44(6):887–897.