CKD: Studie vergleicht zwei Screening-Methoden14. Mai 2024 © Rasi – stock.adobe.com (Symbolbild) Eine erhöhte Albuminurie ist bezeichnend für frühe Stadien der Chronischen Nierenkrankheit (CKD) und einer der stärksten Risikofaktoren für deren Fortschreiten sowie kardiovaskuläre Erkrankungen. Niederländische Wissenschaftler bewerteten nun die Wirksamkeit von 2 bevölkerungsbezogenen Albuminurie-Screening-Methoden, die zu Hause angewendet werden. Bei dem Towards Home-based Albuminuria Screening (THOMAS) handelte es sich um eine prospektive, randomisierte Studie, in der die Forscher 15.074 niederländische Erwachsene im Alter von 45–80 Jahren zu einem Albuminurie-Screening einluden. Sie randomisierten sie entweder in die UCD- oder Smartphone-Gruppe. In der UCD-Gruppe (n=7552) erhielten die Teilnehmer das entsprechende Urinsammelgerät, das sie zur Messung des UACR (Immunoturbidimetrie) per Post an ein Zentrallabor schickten. In der Smartphone-Gruppe (7522) maßen die Teilnehmer die UACR mit einer Peilstabmethode zu Hause. Stellten die Teilnehmer eine erhöhte Albuminurie fest, luden die Wissenschaftler sie zu einem ausführlichen Screening auf CKD und kardiovaskuläre Risikofaktoren ins Amphia-Krankenhaus, Breda, Niederlande, ein. Als primäre Ergebnisse untersuchten die Forscher die Teilnahmerate und den Ertrag des häuslichen und ausführlichen Screenings. Die Teilnahme am Screening betrug 4484 der 7552 eingeladenen Personen für die UCD-Methode und 3336 der 7522 eingeladenen Personen für die Smartphone-Methode. Ein erhöhter UACR wurde durch Heimtests bei 150 von 4484 Personen (3,3%; 95%-KI 2,9–3,9) für die UCD-und bei 171 von 3336 Personen (5,1%; 95%-KI 4,4–5,9) für die Smartphone-Methode bestätigt. An dem ausführlichen Screening nahmen 124 von 150 Personen, die der UCD-, und 142 von 171 Teilnehmern, die der Smartphone-Methode zugewiesen wurden, teil. Die Sensitivität zum Nachweis eines erhöhten UACR betrug für die UCD-Methode 96,6% (9 %-KI 91,5–99,1) und 98,1% für die Smartphone-Methode (95%-KI 89,9–99,9). Bei der UCD-Methode zeigte sich eine Spezifität von 97,3% (95%-KI 94,7–98,8) und 67,9% für die Smartphone-Methode (95%-KI 62,0–73,3), was darauf hindeutet, dass die Testeigenschaften nur für die UCD-Methode ausreichend waren. Albuminurie, Hypertonie, Hypercholesterinämie und eine verminderte Nierenfunktion wurden bei 77, 44, 30 bzw. 27 der 124 Teilnehmer der UCD-Methode neu diagnostiziert. Von den 124 UCD-Teilnehmern, die ein ausführliches Screening absolviert hatten, wurden 111 wegen einer neu diagnostizierten CKD oder Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Behandlung an ihren Hausarzt überwiesen. Fazit Laut Autoren hat das häusliche Screening der Allgemeinbevölkerung auf einen erhöhten UACR unter Verwendung eines Urinsammelgeräts (urine collection device UCD), das per Post an ein Zentrallabor geschickt wird, eine hohe Teilnahmerate und identifiziert Personen mit erhöhter Albuminurie und noch unbekannter oder bekannter, aber außerhalb des Zielbereichs liegender CKD- und kardiovaskulärer Risikofaktoren korrekt. Im Gegensatz dazu sei die Teilnahmequote bei der Smartphone-Anwendung (Messung des UACR mittels Peilstabmethode zu Hause) niedriger als bei der UCD-Methode. Außerdem sei die Spezifität des Tests zu gering, um Personen während des bereits aufwendigen Screenings auf Risikofaktoren zu untersuchen. Die UCD-Screeningstrategie könnte einen frühzeitigen Behandlungsbeginn ermöglichen und ein Fortschreiten des Nierenfunktionsverlustes und kardiovaskulärer Erkrankungen bei Patienten mit CKD verhindern. (jh) Autoren: van Mil D et al. Korrespondenz: Ron Gansevoort; [email protected] Studie: Participation rate and yield of two home-based screening methods to detect increased albuminuria in the general population in the Netherlands (THOMAS): a prospective, randomised, open-label implementation study Quelle: Lancet 2023;402(10407):1052–1064. Web: https://doi.org/10.1016/S0140-6736(23)00876-0
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