Clinical Disease Activity Index (CDAI) bei Bewertung von Behandlungseffekten erste Wahl20. Dezember 2022 Foto: doucefleur/stock.adobe.com Team um IQWiG-Autorinnen vergleicht Instrumente zur Messung von Behandlungseffekten bei krankheitsmodifizierenden Antirheumatika systematisch auf einer breiten Datenbasis. Die Krankheitsaktivität zu reduzieren und möglichst eine nahezu vollständige Beschwerdefreiheit (Remission) zu erreichen, ist bei Rheumatoider Arthritis (RA) das vorrangige Ziel der Behandlung. Es gibt verschiedene Messinstrumente, um zu prüfen, wie gut dieses Ziel erreicht wird. Am weitesten verbreitet ist der Disease Activity Score 28 (DAS 28), der in den 1990er-Jahren entwickelt wurde und auch in Leitlinien empfohlen wird. Systematischer Vergleich von Messinstrumenten In einem Artikel in der Zeitschrift BMC Rheumatology hat ein Team um Kirsten Janke und Beate Wieseler, beide aus dem Ressort Arzneimittelbewertung des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), vier Messinstrumente systematisch miteinander verglichen, mit denen bei RA Behandlungseffekte bewertet werden: den Disease Activity Score 28 (DAS 28), den Clinical Disease Activity Index (CDAI), den Simplified Disease Activity Index (SDAI) und die boolesche Definition (nur Remission). Der Vergleich berücksichtigt erstmals Ergebnisse aus 60 klinischen Studien, die von den Studiensponsoren im Rahmen von Nutzenbewertungsverfahren neu ausgewertet und zur Verfügung gestellt wurden. Das Fazit der Autorinnen: Werden in klinischen Studien der DAS 28 oder der SDAI eingesetzt, kann der Effekt bestimmter Behandlungen überschätzt werden. Insbesondere Wirkstoffe, die bestimmte Blutwerte beeinflussen, erzielen mit diesen Instrumenten bessere Ergebnisse – ohne dass sich das verlässlich in einer spürbaren Erleichterung für Patientinnen und Patienten niederschlägt. Für einen fairen Vergleich verschiedener Therapieoptionen sollte daher der CDAI das Messinstrument der Wahl sein. CDAI als Standard in Leitlinien und Systematic Reviews etablieren Daraus leiten die IQWiG-Autorinnen zwei Forderungen ab: Erstens sollten Leitlinien aktualisiert werden, um diesen Erkenntnissen gerecht zu werden und zweitens sollten HTA-Organisationen sowie andere Ersteller von systematischen Übersichtsarbeiten für den Vergleich verschiedener Therapieoptionen CDAI-Ergebnisse verwenden. Dass oft nur DAS 28- oder SDAI-Ergebnisse verfügbar sind, lässt das Autoren-Team als Gegenargument nicht gelten, denn: Aus diesen Studiendaten lassen sich CDAI-Daten generieren.
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