Clomifen erhöht Testosteronspiegel

Wirkungsweise von Clomifen. LH: Luteinisierendes Hormon. Grafik: Biermann Verlag, mod. nach Altwein

Clomifen erhöhte in einer aktuellen US-amerikanischen Studie die Serumtestosteron- und Gonadotropinspiegel bei gesunden Männern signifikant und kann daher als leistungssteigerndes Medikament missbraucht werden.

Das Ausmaß, in dem Testosteron bei gesunden Männern ansteigt, war bisher unbekannt. Es gab zudem Hinweise, dass Clomifen, ein Gemisch aus cis- und trans-Isomeren von Zuclomifen und Enclomifen, für Monate nach der Verwendung im Urin nachweisbar ist.

Ein solcher Missbrauch ist mindestens vier Monate nach Kurzzeitgebrauch im Urin nachweisbar. An der einarmigen Open-label-Studie nahmen zwölf gesunde Männer im Alter von 25 bis 38 Jahren teil, die eine Freizeitsportlerpopulation repräsentierten.

Orales Clomifencitrat 50 mg wurde 30 Tage lang einmal täglich selbst verabreicht. Serum- und Urinproben wurden zu Beginn und an den Tagen 7, 14, 21, 28, 30, 32, 35, 37, 44, 51 und 58 gesammelt. Die Urinsammlungen wurden bis zum Tag 261 regelmäßig fortgesetzt.

Die mittleren Spiegel für Testosteron, Luteinisierendes Hormon (LH) und Follikelstimulierendes Hormon (FSH) stiegen während der Behandlung im Vergleich zum Ausgangswert um 146 Prozent (Standard­fehler des Mittelwerts [SEM] ± 23 %), 177 Prozent (SEM ± 34 %) und 170 Prozent (SEM ± 33 %). Die Drogenkonzentration im Serum und die Ausscheidung im Urin waren bei Individuen ungleichmäßig, da die Isomer­konzentration variierte. Das Zeitfenster zur Erkennung von Zuclomifen im Harn lag zwischen 121 und >261 Tagen.

(rl/ms)

Literatur:

Miller GD et al. Hypothalamic-Pituitary-Testicular Axis Effects and Urinary Detection Following Clomiphene Administration in Males. J Clin Endocrinol Metab 2019 Mar 1;104(3):906–914.