Cochrane Review findet keinen Nutzen von Vitamin D bei Asthma8. Februar 2023 Foto: © irissca/stock.adobe.com Die Supplementierung von Vitamin D erfreut sich zunehmender Beliebtheit, auch wenn ohne bestehenden Mangel ein Nutzen für die meisten Erkrankungen unbewiesen ist. Ein aktualisierter Cochrane Review bestätigt dies jetzt für Asthma: Vitamin D verhindert demnach weder Exazerbationen, noch verbessert es die Symptome. Seit etlichen Jahren läuft eine Debatte darüber, ob eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D Asthmaexazerbationen vorbeugen oder die Symptome einer Asthmaerkrankung abschwächen kann. Ein 2016 erschienener Cochrane Review kam dann zu dem Schluss, dass die damals verfügbare Evidenz tatsächlich für einen solchen Nutzen sprach. Für die nun erschienene Aktualisierung des Reviews konnten die Autoren der englischen Cochrane Airways Group nun 20 Studien zu dieser Fragestellung berücksichtigen (anstatt nur 9 Studien in der vorherigen Version). An 15 dieser Studien nahmen 1155 Kinder teil, an den übrigen fünf Studien 1070 Erwachsene. Das Asthma der Teilnehmenden war überwiegend leicht bis moderat ausgeprägt. Auf Basis dieser wesentlich umfangreicheren Evidenz hat sich das Bild deutlich geändert: Eine Vitamin D-Supplementierung kann demnach über einen Zeitraum von drei bis 40 Monaten akuten, schweren Exazerbationen nicht vorbeugen (Evidenz von hoher Vertrauenswürdigkeit). Auch die Asthmakontrolle und Lungenfunktionsparameter verbesserten sich nicht (Evidenz von moderater Vertrauenswürdigkeit). Insgesamt schätzen die Autoren die Evidenzbasis für diese Nulleffekt-Aussagen als solide ein, auch wenn es Unterschiede zwischen den Studien hinsichtlich der Dosierung, der verabreichten Vitamin D-Form (Vitamin D3 oder spezielle Vitamin D-Formen), den Vitamin-D-Ausgangswerten der Teilnehmenden und der Einnahmetreue gab. Zu wenige Daten gibt es für Asthmatiker, deren Vitamin-D-Blutspiegel auf einen deutlichen Vitamin-D-Mangel hindeutet, sowie für Personen mit schwerem Asthma. Eine Einzelstudie, in der Calcidiol, eine spezielle Form von Vitamin D, untersucht wurde, zeigte einen vorbeugenden Effekt gegen akute Asthmaverschlechterungen. Dieser müsse nun in weiteren Studien bestätigt werden, so die Autoren. Sie fanden zudem elf derzeit noch laufende Studien, die hoffentlich Eingang in die nächste Aktualisierung finden können. Die Erstautorin der Studie, Anne Williamson von der Queen Mary University of London (Großbritannien), kommentiert: „Wir können nicht mit Sicherheit sagen, warum diese aktualisierte Überprüfung zu einem derart anderen Ergebnis als unsere ursprüngliche Studie aus dem Jahr 2016 geführt hat. Es könnte sein, dass Menschen mit Asthma heute besser behandelt werden als früher. Oder es könnte sein, dass die Häufigkeit eines Vitamin-D-Mangels aufgrund der zunehmenden Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder angereicherten Lebensmitteln im Laufe der Zeit zurückgegangen ist. Unabhängig davon dürften diese jüngsten Ergebnisse für Menschen, die heute mit Asthma leben, anwendbar sein. Die Umkehrung der Ergebnisse unterstreicht auch, warum es wichtig ist, Reviews zu aktualisieren, wenn weitere Forschungsergebnisse verfügbar sind.“
Mehr erfahren zu: "DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“" DKG zur ePA: „Kliniken treiben Umsetzung aktiv voran“ Fast alle Klinken in Deutschland (98%) haben mit den organisatorischen Vorbereitungen zur Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) begonnen. Dies geht aus einer aktuellen Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) hervor.
Mehr erfahren zu: "Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen" Shampoo-ähnliches Gel könnte zu Haarerhalt unter Chemotherapie beitragen Forscher der Michigan State University (MSU) haben ein Shampoo-ähnliches Gel entwickelt, das in Tierversuchen getestet wurde und Haarausfall während einer Chemotherapie verhindern könnte.
Mehr erfahren zu: "Hinweise auf generationenübergreifende Folgen der Passivrauchexposition gefunden" Hinweise auf generationenübergreifende Folgen der Passivrauchexposition gefunden Kinder, deren Väter dauerhaft Passivrauch ausgesetzt waren, haben später im Leben ein erhöhtes Risiko für eine Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), wie eine neue Studie zeigt. Dieses Risiko nimmt noch zu, wenn […]