Compliance bei Therapie mit kontinuierlichem Atemwegsüberdruck

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Einer aktuellen Studie zufolge lohnt sich ein zweiter Versuch: Mehr als die Hälfte der Patienten mit Obstruktiver Schlafapnoe (OSA) bleiben nach einem Abbruch der Therapie mit kontinuierlichem Atemwegsüberdruck (CPAP) und Wiedereinstieg längerfristig adhärent.

Um die Compliance von Patienten mit OSA, denen eine CPAP-Therapie verordnet wurde, ist es nicht immer gut bestellt. Dabei sollte aber solchen, die einen 1. Therapieversuch abbrechen, eine 2. Chance zugestanden werden, betonen nun die Autoren einer neuen Untersuchung aus Frankreich.

Die Wissenschaftler hatten in einer Analyse von Versicherungsdaten die Prävalenz der Wiederaufnahme einer innerhalb eines Jahres zuvor abgebrochenen CPAP-Therapie ermittelt sowie die Determinanten für einen erneuten CPAP-Versuch bestimmt und die Auswirkungen auf die Gesamtmortalität untersucht. Dabei verglich man CPAP-Wiedereinsteiger, die nach einem 1. Therapieabbruch 12 Monate lang der Behandlung treu blieben, mit Personen, die die CPAP-Therapie nach erneuter Aufnahme ein 2. Mal abbrachen.

Die Arbeitsgruppe wertete Informationen zu 103.091 Personen aus, die einen 1. Therapieversuch abgebrochen hatten. Davon starteten 26 Prozent in den folgenden 12 Monaten erneut mit einer CPAP-Behandlung, wovon wiederum 65 Prozent auch noch 1 Jahr später die Therapie nutzten. Zu den signifikante Prädiktoren für die Fortsetzung der CPAP-Therapie nach dem Neustart gehörten männliches Geschlecht, Bluthochdruck und die Verschreibung von CPAP durch einen Pneumologen.

In der entsprechenden Population lag das Mortalitätsrisiko insgesamt für Personen, die CPAP nach Wiederaufnahme der Therapie weiter nutzten, um 38 Prozent niedriger als bei solchen, die auch beim 2. Versuch nicht therapietreu blieben (Risikoverhältnis 0,62; 95 %-KI 0,48–0,79; p=0,0001). (ac)