Corona-Pandemie und Kinderherzen: Bei welchem angeborenen Herzfehler besonders vorsichtig sein?23. Juli 2020 Bild: © Deutsche Herzstiftung Video-Expertensprechstunde: Spezialisten für angeborene Herzfehler im Kindes- und Erwachsenenalter beantworten drängende Fragen im Gespräch mit Vera Cordes Die Corona-Pandemie betrifft nicht nur Gesunde, sondern auch Menschen mit angeborenem Herzfehler und deren Familien. Die Verunsicherung unter ihnen ist groß, gerade auch, weil bestehende Einschränkungen gelockert werden und nach den Sommerferien wieder ein normaler Schulbetrieb anlaufen soll und in der Arbeitswelt Büropräsenz unter Auflagen wieder ermöglicht wird. Die Pandemie stellt Eltern herzkranker Kinder und Erwachsene mit angeborenem Herzfehler (EMAH) vor enorme Herausforderungen mit vielen offenen Fragen zum richtigen Verhalten. Für welchen der ca. 40 angeborenen Herzfehler besteht bei einer Covid-19-Erkrankung ein besonders hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei Intensivpflicht und künstlicher Beatmung – also wie gefährdet sind etwa Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit nur palliativ behandelten Herzfehlern, die nicht medizinisch heilbar sind, z. B. dem Einkammerherzen („Fontan-Herz“)? Erleiden herzkranke Kinder leichter eine Herzschädigung in Form einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) als Erwachsene? Ist es sinnvoll, sein herzkrankes Kind vorsorglich – ohne jegliche Symptome einer Coronavirus-Erkrankung – einem Corona- oder Antikörpertest zu unterziehen? Und an welche Stellen können sich Risikogruppen im Falle des Fernbleibens von Schule, Ausbildung oder Arbeit wenden? Moderiert von Vera Cordes, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung und NDR-Medizinjournalistin, beantworten zwei ausgewiesene Kinderherzspezialisten in einer Video-Expertensprechstunde unter www.kinderherzstiftung.de viele der derzeit drängendsten Fragen rund um die medizinische Versorgung von angeborenen Herzfehlern.Verunsicherung abbauen Rede und Antwort stehen der Moderatorin Vera Cordes die Kinderkardiologen Prof. Hans-Heiner Kramer, emeritierter Direktor der Klinik für angeborene Herzfehler und Kinderkardiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, und Dr. Jens Bahlmann, niedergelassener Kinderkardiologe in Braunschweig mit EMAH-Zusatzqualifikation. Beide Ärzte sind im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler e. V. (DGPK). „Wir wollen mit dieser Video-Sprechstunde vor allem Eltern herzkranker Kinder, aber auch Jugendlichen und Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern helfen, Verunsicherung aufgrund von Informationslücken abzubauen“, erklärt Bahlmann und fügt hinzu: „Deshalb beantworten wir auf Basis des derzeit verfügbaren medizinischen Kenntnisstands die häufigsten Fragen zur medizinischen Versorgung von angeborenen Herzfehlern, die man uns in der Praxis immer wieder stellt.“ Die Video-Expertensprechstunde ist für alle kostenfrei abrufbar. Auch Praxen und Kliniken für angeborene Herzfehler können das Video für Eltern und Patienten in deren Web-Seiten über den YouTube-Link http://www.youtube.com/watch?v=2soHcGNwaQI&t= einbetten. Oder sie verlinken ganz einfach auf die Seite der Kinderherzstiftung der Deutschen Herzstiftung www.kinderherzstiftung.deHäufigste angeborene Organfehlbildung Angeborene Herzfehler sind die häufigsten angeborenen Organfehlbildungen, die beim Menschen auftreten. Allein in Deutschland kommen jedes Jahr rund 8.500 Kinder mit einem Herzfehler zur Welt, von denen heute ca. 90 Prozent das Erwachsenenalter erreichen: etwa 300.000 EMAH. Die Bandbreite der Herzfehler ist groß, deren Komplexität erfordert die ausgewiesene Expertise von Kinderherz- bzw. EMAH-Spezialisten.
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