Cottbus soll Universitätsklinik bekommen27. Februar 2023 Außenansicht des Carl-Thiem-Klinikums in Cottbus. Foto: CTK Das Cottbuser Carl-Thiem-Klinikum (CTK) soll zu einem Universitätsklinikum werden. Der Klinikchef spricht über erste Schritte. Durch die geplanten Reformen des Bundesgesundheitsministeriums sieht er auch Herausforderungen. Mit Schulungen, der Aufstockung von Personal und der gezielten Suche nach Ärzten bereitet sich das kommunale CTK in Cottbus auf den Übergang zu einem Universitätskrankenhaus vor. Derzeit werde der Personalbestand der Klinik an die neuen Herausforderungen angepasst, sagte Klinikchef Götz Brodermann der «Ärzte-Zeitung» am 25.02.2023. «Wir suchen zum Beispiel bei Chefärzten schon gezielt nach Bewerbern, die auf dem Niveau einer Universitätsklinik arbeiten können.» Auch für mehrere Digitalisierungsprojekte würden 50 IT-Fachkräfte gesucht, darunter Entwickler, Projektleiter und Administratoren. «Damit ist dann allen Zweiflern in Cottbus hoffentlich klar, dass die Universitätsmedizin in Cottbus kommen wird», betonte der Klinikschef. Mit der Gründung einer Universitätsmedizin in Cottbus will Brandenburg die Entwicklung eines Gesundheitssystems der Zukunft vorantreiben. Das CTK soll dazu von einem kommunalen Versorger zum Landesklinikum werden. Die ersten Studierenden an der Medizinischen Fakultät Cottbus sollen zum Wintersemester 2026/27 starten. Ein Konzept soll laut Wissenschaftsministerium am 21.03.2023 dem Kabinett vorgelegt werden. Anschließend wird der Wissenschaftsrat das Konzept begutachten. Nach Informationen der Deutschen Presseagentur (dpa) wird darüber nachgedacht, eine medizinische Fakultät nicht wie angedacht an die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg anzugliedern, sondern eine andere Trägerstruktur zu etablieren. In einigen Fachbereichen wie etwa die Herzchirurgie, die das Klinikum nicht habe, werde mit anderen Versorgern zusammengearbeitet, erklärte Brodermann. Als Beispiel nannte er das Sana-Herzzentrum, dass auf dem Campus angesiedelt ist. Auch eine Kinder- und Jugendpsychiatrie fehle am CTK. «Da berät das Land gerade, ob wir da einen eigenen Fachbereich aufbauen, oder mit Einrichtungen in der Region kooperieren», erläuterte er der Zeitung. Zu Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigte sich der CTK-Klinikchef mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit verhalten optimistisch. Der Transformationsprozess sei notwendig, nun komme es darauf an, wie das Ganze mit Leben gefüllt werde, sagte Brodermann. Nach Vorschlägen der Regierungskommission zur Krankenhausversorgung sollen die Kliniken statt nur über Fallpauschalen künftig nach drei neuen Kriterien honoriert werden: Vorhalteleistungen, Versorgungsstufen und Leistungsgruppen. Das CTK muss nach Worten des Klinikchefs wie alle Krankenhäuser schauen, welche Leistungen künftig noch stationär und welche ambulant erbracht werden. «Es wird für die Krankenhäuser der Zukunft eine entscheidende Größe sein, wie sie damit umgehen: Künftig wird man in vielen Bereichen vielleicht die Diagnose und die Operation selbst im Krankenhaus bekommen, anschließend läuft die Behandlung aber in einer Tagesklinik oder Ambulanz weiter», schätzte Brodermann ein. (dpa/ms)
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