COVID-19: BMBF fördert Nationales Netzwerk der Universitätsmedizin 27. März 2020 Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung. (Foto: © BMBF/Laurence Chaperon) Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert mit 150 Millionen Euro den Aufbau eines Forschungsnetzwerks, um die Forschungsaktivitäten der deutschen Universitätsmedizin zur Bewältigung der aktuellen Pandemie-Krise zu bündeln und zu stärken. Laut dem BMBF ist die Initiative von dem Charité-Vorstandsvorsitzenden Prof. Heyo K. Kroemer und dem Direktor der Charité-Virologie, Prof. Christian Drosten, ausgegangen. „Die Initiative von Professor Kroemer und Professor Drosten kann bei der Bewältigung der Pandemie und damit bei der Behandlung von vielen schwer Erkrankten eine ganz wichtige Schlüsselrolle einnehmen. Diese Initiative ist einmalig in dieser Ausnahmesituation für unsere Gesellschaft. Wir brauchen die wirksamsten Ideen und Konzepte, um die Patientinnen und Patienten bestmöglich zu versorgen und gleichzeitig das Personal zu schützen.“, erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. „Die deutschen Universitätskliniken stehen bei der Entwicklung dieser Ideen und Konzepte an herausragender Stelle. Diese Expertise wollen wir noch stärker nutzen. Die Charité wird dieses Netzwerk koordinieren.“ Geplant sei, so Karliczek, dass über die Initiative die Maßnahmenpläne, Diagnostik- und Behandlungsstrategien möglichst aller deutschen Universitätskliniken zusammengeführt und ausgewertet werden. Das Ziel sei, voneinander und miteinander zu lernen. „Denn die Corona-Epidemie ist eine Herausforderung, wie wir sie bislang nicht kannten“, betont die Ministerin. „Im Ergebnis sollen Strukturen und Prozesse in den Kliniken geschaffen werden, die eine möglichst optimale Versorgung der COVID-19-Erkrankten sicherstellen. Die Universitätskliniken und die anderen Krankenhäuser werden dann schnell, qualitätsgesichert und schlagkräftig agieren können“, ergänzt Karliczek. „An perspektivisch allen Universitätskliniken werden zudem die Daten der behandelten COVID-19-Patienten systematisch erfasst und in einer Datenbank gebündelt. So können die Krankengeschichten oder auch Daten zur Konstitution der Erkrankten zusammengeführt werden.“ Zu dieser Datensammlung könnten zusätzliche Wissenschaftler, die nicht in der medizinischen Forschung tätig sind, hinzugeholt werden, erklärt Karliczek. „Mithilfe des breiten Datensatzes werden gewiss valide und sehr nützliche Erkenntnisse gewonnen werden können. Diese helfen bei der individuellen Behandlung der Patienten, beim Pandemiemanagement, aber auch bei der Impfstoff- und Therapieentwicklung.“ Mit als erstes werde auch eine Nationale Task Force eingerichtet, kündigte die Ministerin an. Die Bundesregierung werde sich hier aktiv beteiligen. Die Task Force diene der Steuerung und Abstimmung zwischen der Universitätsmedizin und der Politik. Auch verschiedene andere wissenschaftliche Netzwerke sollen einbezogen werden. Die Hoffnung ist, dass die Universitätskliniken und andere Krankenhäuser so schnell, qualitätsgesichert und schlagkräftig agieren können. „Gerade innovative Methoden, wie beispielsweise die telemedizinische Behandlung von COVID-19-Patienten, können so nach erfolgreicher Erprobung schnell großflächig eingesetzt werden“, hofft Karliczek. Außerdem werden die Forschenden die Behandlung der COVID-19 Patienten standardisiert erheben, verfolgen und analysieren. „Auf dieser Basis können Behandlungsoptionen, zum Beispiel für bestimmte Patientengruppen mit Vorerkrankungen, entwickelt werden. Vorhandene und neue Erkenntnisse sollen schnell und flächendeckend kommuniziert werden. So können sie zügig in die Praxis einfließen und die bestmögliche Behandlungsqualität sicherstellen. Der breite Datensatz wird darüber hinaus neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefern, die für die Impfstoff- und Therapieentwicklung, aber auch für das Pandemiemanagement, von hohem Nutzen sind“, ergänzt die Ministerin. Koordiniert wird das Forschungsnetzwerk von der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
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