COVID-19-Impfung: Zweitimpfung mit BNT162b2 steigert Immunantwort effektiver als mit ChAdOx1 nCoV-1911. Februar 2022 Foto: © Prostock-studio/stock.adobe.com Forschende der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) haben die Reaktionen des Immunsystems auf unterschiedliche Kombinationen von Erst- und Zweitimpfungen gegen SARS-CoV-2 genauer untersucht. Weltweit wurden in verhältnismäßig kurzer Zeit verschiedene Impfstoffe mit zum Teil neuartigen Technologien gegen das Corona-Virus Sars-Cov-2 entwickelt. Dennoch gibt es noch offene Fragen zu der optimalen Kombination von Impfstoffen und der durch die Impfung hervorgerufenen Immunantwort. Eine Forschungsgruppe der UMG hat nun die komplexe Immunantwort nach unterschiedlichen Impf-Regimen untersucht. Die Ergebnisse der COV-ADAPT-Studie (Humorale und zelluläre Immunantwort des adaptiven Immunsystems nach Impfung oder natürlicher COVID-Infektion) sind kürzlich in der Fachzeitschrift „Allergy“ erschienen. Die Göttinger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden in Untersuchungen an einem Kollektiv von mehr als 400 Personen (alles Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UMG) heraus: Die Zweitimpfung mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech (BNT162b2) steigert sehr wirksam die Immunantwort. „Dabei war es unwichtig, ob die Probanden zuvor bei der Erstimpfung den Impfstoff von AstraZeneca (ChAdOx1 nCoV-19) oder von BioNTech erhalten hatten. Hingegen konnte eine Zweitimpfung mit AstraZeneca die Immunantwort kaum verbessern“, sagt Prof. Luise Erpenbeck, gemeinsam mit anderen Seniorautorin der Publikation. Sie war früher an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie der UMG beschäftigt und ist inzwischen Professorin an der Klinik für Hautkrankheiten des Universitätsklinikums Münster (UKM). Die Studie COV-ADAPT wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert. Moritz M. Hollstein, Luise Erpenbeck, Moritz Schnelle (v.l.). Fotos: © Universitätsmedizin Göttingen (Hollstein, Erpenbeck) und Wibberg In dem untersuchten Personen-Kollektiv haben die Göttinger Forschenden drei unterschiedliche Kombinationen von Erst- und Zweitimpfungen im Zeitraum von Mai bis Juli 2021 genauer auf ihre Wirkung hin betrachtet. Darunter waren Impfregime mit nur einem Impfstoff (Erst- und Zweitimpfung mit ChAdOx1 nCoV-19 bzw. BNT162b2) und die Kombination aus ChAdOx1 nCoV-19 als Erstimpfung und BNT162b2 als Zweitimpfung. Das Team untersuchte nicht nur die Antikörperbildung nach der Impfung, sondern auch die Aktivität von T-Zellen. Dabei zeigte sich, dass die humorale und die zelluläre Immunantwort voneinander abhängig waren. „Man kann daher nicht davon ausgehen, dass ein niedriger Antikörper-Spiegel nach Impfung durch eine hohe T-Zell-Antwort ausgeglichen wird“, sagt PD Dr. Moritz Schnelle, ebenfalls Seniorautor der Publikation aus dem Institut für Klinische Chemie der UMG. Für die Studie arbeiteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, des Institutes für Klinische Chemie und des Institutes für Medizinische Mikrobiologie und Virologie der UMG zusammen. Das Forschungsteam plant, die Immunantworten der Probandinnen und Probanden über die Zeit hinweg weiter zu verfolgen, um auch Langzeiterkenntnisse über die Immunantwort zu erlangen.
Mehr erfahren zu: "Schlecht ernährt und einsam: Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen" Schlecht ernährt und einsam: Risikofaktoren für chronische postoperative Schmerzen Menschen, die keinen guten Zugang zu Nahrungsmitteln haben oder sozial isoliert sind, entwickeln nach einer Operation mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit chronische Schmerzen. Das geht aus neuen Forschungsergebnissen hervor, die auf […]
Mehr erfahren zu: "Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt" Patientenversorgung nach bestem verfügbaren Wissensstand bis heute nicht sichergestellt Zum Welttag der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung (20.10.) hat Cochrane Deutschland für das Land noch Nachholbedarf bei diesem Thema ausgemacht.
Mehr erfahren zu: "Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket" Klinikfinanzierung: Höhere Ausgaben auch mit Entlastungspaket Um Beitragserhöhungen zu vermeiden, soll eine Kostenbremse für die Zahlungen an die Krankenhäuser kommen. Die Kliniken können laut Bundesgesundheitsministerium aber trotz des Entlastungspakets für die Krankenkassen mit Mehreinnahmen in 2026 […]