COVID-19: Studien weisen gute Wirkung von Boosterimpfung nach Johnson&Johnson-Impfung und von Kreuzimpfungen nach18. November 2021 Martina Sester, Professorin für Transplantations- und Infektionsimmunologie der Universität des Saarlandes. (Foto: © Oliver Dietze) Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Bundes empfiehlt nach einer einmaligen COVID-19-Impfung mit Johnson&Johnson eine zweite Impfung mit dem Impfstoff von BioNTech oder Moderna. Ein Team um Immunologin Prof. Martina Sester von der Universität des Saarlandes hat nun nachgewiesen, dass sich der Impfschutz dadurch tatsächlich signifikant erhöht. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben anhand einer kleineren Gruppe von Probandinnen und Probanden in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sport- und Präventivmedizin nachweisen können, dass eine Zweitimpfung mit dem Vakzin von BioNTech-Pfizer nach Johnson&Johnson tatsächlich die Immunantwort signifikant erhöht. „Wir konnten nach einer Booster-Impfung mit BioNTech einen deutlichen Anstieg der Antikörper-Konzentration feststellen, die das Spike-Protein der Viren blockieren“, berichtet Sester. Außerdem erhöht sich durch die Zweitimpfung mit dem BioNTech-Vakzin die Zahl der T-Zellen im Immunsystem der Johnson&Johnson-Geimpften, welche das Virus direkt angreifen. „In der Studie haben wir zwar nur 15 Probandinnen und Probanden untersucht. Aber wir haben bei ausnahmslos allen eine deutlich messbare Steigerung der Impfwirkung feststellen können, sodass wir mit dieser Studie die Empfehlung der STIKO klar bestätigen können: Eine Booster-Impfung mit Biontech nach Johnson&Johnson ist absolut empfehlenswert. Gut verträglich ist sie außerdem, wie uns die Teilnehmenden bestätigen konnten, die ihre Impfreaktionen in einem Fragebogen festgehalten haben“, so Sester. In einer zweiten Studie haben Sester und ihre Kolleginnen und Kollegen – nach eigenen Angaben erstmals weltweit – alle 5 in Deutschland zugelassenen Impfschemata direkt miteinander verglichen: Zum einen die der homologen Impfungen (BioNTech-BioNTech, Moderna-Moderna, AstraZeneca-AstraZeneca), zum anderen die zugelassenen heterologen Impfschemata (AstraZeneca-BioNTech, AstraZeneca-Moderna). „Wir konnten unsere Beobachtungen einer vorangegangenen Studie bestätigen, dass die zweifache Astra-Impfung die geringste Immunogenität aufweist. Bei den anderen Kombinationen sehen wir sehr eindrücklich, dass die Varianten mit Moderna eine stärkere Immunantwort induzieren als die jeweiligen Kombinationen mit BioNTech. Dies deckt sich mit den Effektivitätsdaten zur Wirkung der Impfstoffe, geht aber bei Moderna-Kombis auch mit etwas mehr Nebenwirkungen einher“, fasst Sester die zentralen Beobachtungen dieser Studie zusammen. Kurz gesagt: Die heterologe Kombination aus AstraZeneca und Moderna hat die deutlichste Immunantwort aufgebaut, gefolgt von der heterologen Kombination AstraZeneca-BioNTech. Danach folgt die doppelte Moderna-Impfung, die derjenigen mit BioNTech etwas überlegen ist. Die homologe Kombination aus einer zweifachen AstraZeneca-Impfung erzielte insgesamt die schwächste Wirkung. Die Datengrundlage dieser Studie ist laut den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern größer als die der vorangenannten. Hier flossen die Daten von circa 550 gesunden Personen ein, sodass die Aussagekraft der Daten nach Auffassung der Forschenden sehr valide ist. Die Kenntnis zur unterschiedlichen Wirkung der Impfstoffkombinationen könnten auch bei der Optimierung der Impfreaktionen durch Folgeimpfungen bei Risikopatienten relevant sein, meinen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Beide Arbeiten der Forschenden um Sester sind zur Begutachtung bei hochrangigen Peer-Review-Journals eingereicht.
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