CPAP-Therapie bei Obstruktiver Schlafapnoe: Offenbar geringerer Nutzen bei Hochbetagten17. Februar 2022 CPAP-Gerät (Foto: © sokko_natalia/stock.adobe.com) Laut Forschenden von der University of Missouri School of Medicine in Columbia (USA) ist ist der Einsatz von kontinuierlichem positiven Atemwegsdruck (CPAP) zur Behandlung einer mittelschweren bis schweren Obstruktiven Schlafapnoe (OSA) bei Betroffenen im Alter über 80 Jahren möglicherweise nicht so wirksam wie bei Jüngeren. Die Arbeitsgruppe hatte 369 Personen im Alter von über 70 Jahren, die an einer OSA litten, in ihre Studie aufgenommen und wies etwa Hälfte einer dreimonatigen CPAP-Therapie zu. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verwendeten verschiedene Maße für einen Vergleich der beiden Gruppen, wie ein subjektives Maß für die Müdigkeit, die Wirkung der CPAP auf die schlafbezogene Lebensqualität, der Effekt auf Angstzustände und Depressionen und die Auswirkungen auf den Blutdruck. Die Forschenden unterteilten zudem die Ergebnisse nach denen von Personen im Alter über und unter 80 Jahren. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die CPAP-Behandlung bei Personen im Alter über 80 Jahren, die an OSA leiden, im Vergleich zu jüngeren Patientinnen und Patienten nicht so effektiv ist“, erklärt Seniorauto Dr. David Gozal. „Wir haben im Vergleich zu der Gruppe, die keine CPAP-Behandlung erhalten hat, keine Verbesserungen bei den OSA-bezogenen Symptomen, den Maßen der Lebensqualität, den stimmungsbezogenen Symptomen oder dem Blutdruck festgestellt.“ David Gozal von der University of Missouri School of Medicine, Seniorautor der Studie. (Foto: © Justin Kelley, MU Health Care) Wie Gozal betont, verbringen Patientinnen und Patienten im Alter von 80 Jahren viel Zeit im Sitzen. Zudem leiden sie oft noch an weiteren Erkrankungen, die ebenfalls Qualität oder Quantität des Schlafes beeinträchtigen können, aber nicht mit einer CPAP behandelt werden können. Gozal verweist auf andere Studien aus der Vergangenheit, die darauf hindeuten, dass sich Patientinnen und Patienten im Alter über 80 langfristig weniger wahrscheinlich an die CPAP-Therapie halten. „Angesichts der wachsenden Zahl älterer Patientinnen und Patienten, die für eine Schlafberatung überwiesen werden, sind dringend große klinische Studien erforderlich, um zu versuchen, Schlüsselfragen im Zusammenhang mit der Verwendung des CPAP bei Patienten im Alter über 75 oder 80 Jahren zu klären“, sagt der Schlafmediziner. „Zu diesen Fragen gehören: Welche älteren Personen mit OSA werden von einer CPAP profitieren? Ist die CPAP eine kostengünstige Behandlung für Patientinnen und Patienten dieser Altersgruppe? Und sollte eine einmal begonnene CPAP-Behandlung ewig dauern?“
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