„Crustaceans in a changing world“ – Forschung zum Klimawandel mit Krebstieren26. Mai 2021 Foto eines Planktonkrebses, des großen Wasserflohs Daphnia magna, der sich mithilfe seiner langen Antennen im Wasser fortbewegt, während er mit den unter dem Panzer versteckten Filterbeinen das Wasser von Algen und Wasserbakterien reinigt. Foto: © Peter Michalik, 2019 Krebstiere erscheinen auf den ersten Blick als wenig geeignet, um die Auswirkungen des Klimawandels zu untersuchen. Ein frei zugänglicher Sonderband der Fachzeitschrift „Zoology“ widmet sich jetzt genau diesem Thema. Forschende des Zoologischen Institutes der Universität Greifswald haben als Gasteditoren diesen Sonderband federführend mitgestaltet. Krebstiere sind prägende Elemente einer Vielzahl von Lebensräumen auf unserem Planeten. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sind zum Beispiel der Krill in den Weiten der antarktischen Polarmeere oder bestimmte Krebsarten von hydrothermalen Quellen der Tiefsee. Aber auch in den Gezeitenzonen der Küstenregionen stellen viele Krebsarten Schlüsselelemente in den Nahrungsnetzen dar. Im Süßwasser übernehmen sie eine wichtige ökologische Rolle: So sind im Wasserkörper schwimmende Krebstiere sehr wichtige Filtrierer treibender Algen und Bakterien in stehenden Gewässern. Aquarianer kennen solche filtrierenden Arten auch als beliebtes Futter für Zierfische. In Fließgewässern tragen wiederum bodenlebende Kleinkrebse entscheidend zur Zerkleinerung und zum Abbau von eingetragenem pflanzlichen Material bei. Krebstiere zeigen zudem erstaunliche Anpassungen an extreme Landlebensräume wie den tropischen Regenwald oder die Salzpfannen afrikanischer Wüsten.„Diese ganz unterschiedlichen Lebensräume sind von einer Vielzahl von anthropogenen Einflüssen betroffen. Viele davon stehen im Zusammenhang mit dem Klimawandel“, schreiben die Professoren Steffen Harzsch und Alexander Wacker vom Zoologischen Institut der Universität Greifswald im Editorial. Und sie ergänzen: „Unser Sonderband mit einer Zusammenstellung aus zehn Fachaufsätzen zeigt, wie Krebstiere beispielhaft als Modelle zur Untersuchung der Auswirkungen anthropogener Einflüsse wie beispielsweise Versauerung der Ozeane, Schwankungen des Salzgehaltes, Temperaturstress oder Belastung mit Mikroplastik und starkem Nährstoffeintrag genutzt werden können.“Weitere InformationenSonderband von „Zoology“ https://www.sciencedirect.com/journal/zoology/special-issue/10Q6RLRFXHC
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