Dacryocystorhinostomie – Methoden

Abildung: © Andrea Danti / Adobe Stock

Ein Team indischer Otolaryngologen hat im Rahmen der retrospektiven Analyse einer Fallserie die Behandlungs­ergebnisse verschiedener Techniken zur endoskopischen Dacryocystorhinostomie evaluiert.

Die Analyse der Datensätze betraf Fälle von endoskopischer Dacryocystorhino­stomie unter Anwendung der Standardtechnik oder einer ihrer Modifikationen. Die Datensätze waren sehr detailliert angelegt und gaben Aufschluss über präoperative Untersuchungen, Details zum Eingriff, postoperative Untersuchungen sowie einem mindestens 6-monatigen Follow-up. Die Behandlungs­ergebnisse wurden auf der Basis postoperativer Symptomatiken, der klinischen Untersuchung sowie der Resultate nach Tränenwegspülung bemessen.

Im Rahmen der Studie wurden die Daten von 423 Patienten analysiert, die sich zwischen 1996 und 2017 einer endoskopischen Dacryocystorhinostomie unterzogen; bei 169 Patienten wurde das standardisierte endoskopische Verfahren angewendet, bei 87 Patienten dre endoskopische Eingriff mit Stent, bei 19 Patienten die endoskopische Dacryocystorhinostomie mit Mitomycin C, bei 62 Patienten die ‚powered‘ Dacryocystorhinostomie, bei 29 Patienten die laserassistierte Dacryocystorhinostomie und bei 57 Patienten ein Verfahren mittels Ballonkatheter.

Es konnten hinsichtlich der verschiedenen OP-Techniken keine statistisch signifikanten Differenzen bezüglich der Erfolgsrate, Rezidiven und Komplikationen festgestellt werden. Die durchschnittliche Eingriffsdauer war bei der Dacryocystorhino­stomie mittels Ballonkatheter am kürzesten (durchschnittlich 27 Minuten), gefolgt von der standardisierten endoskopischen Dacryocystorhinostomie (durchschnittlich 38 Minuten).

Die Autoren ziehen das Fazit, dass alle untersuchten Methoden zur Behandlung der Verstopfung des Tränen-Nasen-Kanals gleich wirksam sind, wobei sich die Dacryocystorhinostomie mittels Ballonkatheter als mit Abstand am schnellsten durchführbar erwies. (am)