DAKJ: Tabakwerbeverbot muss zum Schutze von Kindern endlich durchgesetzt werden22. November 2018 Je häufiger Kinder und Jugendliche mit Tabakwerbung in Kontakt kommen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie in ihrem Leben später Tabakprodukte konsumieren und entsprechende Abhängigkeiten entwickeln. (Foto: © Viacheslav Iakobchuk/Fotolia) Die Kinder- und Jugendärzte unterstützen nachhaltig die Initiative für eine lückenlose Umsetzung des Tabakwerbeverbots in Deutschland. „Wir haben keinerlei Verständnis dafür, dass Teile der Politik die Interessen der Tabaklobby immer noch höher gewichten als den Jugendschutz und die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen”, unterstreicht Prof. Hans-Iko Huppertz, Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ). Huppertz bezieht sich dabei auf die Forderung der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), einen neuen Anlauf für ein umfassendes Verbot von Tabakwerbung zu starten. Dieser Forderung, die auch die seit einigen Jahren mit großem Werbeaufwand auf den Markt eingeführten E-Zigaretten mit einschließt, haben sich mittlerweile fraktionsübergreifend zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages angeschlossen. Deutschland sei das einzige Land in der Europäischen Union, in dem Tabakwerbung mit großflächiger Außenwerbung auf Plakaten oder im Kino immer noch erlaubt ist, so die DAKJ. Damit verstoße die Bundesregierung gegen das auch von Deutschland unterzeichnete internationale Tabak-Rahmenabkommen der Weltgesundheitsorganisation WHO (FCTC). Insbesondere auf Kinder und Jugendliche habe Werbung einen starken suggestiven Einfluss, so die Pädiater. Je häufiger Kinder und Jugendliche mit Tabakwerbung in Kontakt kämen, desto wahrscheinlicher sei es, dass sie in ihrem Leben später Tabakprodukte konsumieren und entsprechende Abhängigkeiten entwickeln. Das belegten zahlreiche Studien. So verwundere es nicht, dass in anderen europäischen Ländern mit umfassenden Tabakwerbeverboten die Raucherquote unter Jugendlichen mittlerweile deutlich zurückgegangen ist. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum öffentliche Präventionskampagnen der Bundesregierung vom Tabakkonsum abraten, die Tabakindustrie aber ihre Produkte in Deutschland parallel dazu weiter bewerben darf“, so Huppertz. Im Koalitionsvertrag, so betont die DAKJ, hätten sich CDU, CSU und SPD Anfang 2018 auf folgendes politisches Ziel verständigt: „Wir werden Drogenmissbrauch weiterhin bekämpfen und dabei auch unsere Maßnahmen zur Tabak- und Alkoholprävention gezielt ergänzen. Dabei ist uns das Wohl der Kinder besonders wichtig.“ So sei es nur konsequent und eine Frage der Glaubwürdigkeit, wenn jetzt gefordert werde, dass Deutschland den anderen EU-Ländern folgen und endlich ein umfassendes Werbeverbot für alle Tabakprodukte beschließen muss. Öffentliche Werbung für Tabakprodukte erschwere nachhaltig eine wirksame Prävention vor den Gefahren des Tabakkonsums, so die DAKJ weiter. Die medizinische Forschung habe gezeigt, dass der Organismus von Kindern und Jugendlichen gegenüber Schadstoffbelastungen signifikant weniger belastbar ist, als der von Erwachsenen und deshalb eines besonderen Schutzes bedarf. Zudem seien sie gegenüber der Suchtentwicklung besonders anfällig. Gerade bei der Prävention müssten Kinder und Jugendliche deshalb im Vordergrund stehen. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) als der Dachverband der kinder- und jugendmedizinischen Verbände und Gesellschaften, freut sich über die aktuelle Initiative der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, denn die deutschen Kinder- und Jugendärzte fordern schon seit langem ein umfassendes Tabakwerbeverbot.
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